In das nächste Jahr verschoben hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag die Entscheidung über eine mögliche Anpassung der Strompreise. Der kaufmännische Leiter des E-Werks, Jürgen Schneider, präsentierte dem Gremium zuvor die Ergebnisprognose für das nächste Jahr.
Das Problem: Der Stromverbrauch ist deutlich gesunken. Als Grund nannte Bürgermeister Stephan Amend (FW) zum einen das Sparverhalten als auch die Zunahme an Photovoltaikanlagen. Gleichzeitig sind die zu zahlenden Netzentgelte und Umlagen im Preis gestiegen. Diese Mehrkosten und der Einbruch durch den geringeren Stromverbrauch müssten eigentlich umgelegt werden, um weiterhin ein Plus zu erwirtschaften.
Anhand der Zahlen kalkulierte Schneider für 2025, ohne Preisanpassung, ein zu erwartendes Minus in Höhe von rund 6300 Euro, das sich auf den Gewinnausfall addieren würde. Der Gemeinderat zögerte mit der Entscheidung, die Bürger durch steigende Strompreise finanziell zu belasten und favorisierte eine Wiedervorlage im kommenden Jahr. Denn, die Strompreise werden immer anhand des Vorjahresverbrauchs berechnet. Das Gremium tat sich deshalb schwer und argumentierte, dass weder die Verbrauchszahlen aus 2024 komplett seien, noch die endgültige Bilanz aus 2023 vorliege.
Um die Gewinnmarge beizubehalten, müsste der Strompreis um 5,5 Prozent angehoben werden. Optional hätte der Preis auch nur um einen geringeren Prozentsatz erhöht werden können, was gleichzeitig eine Reduzierung des Gewinns bedeutet hätte, aber das finanzielle Minus hätte auffangen können. In der Hoffnung, dass der Stromverbrauch sich im Laufe des Winters noch auf ein höheres Niveau einpendelt, beschloss der Gemeinderat mehrheitlich, die Entscheidung in das erste Quartal des nächsten Jahres zu vertagen, und gegebenenfalls eine Preisanpassung zum zweiten Halbjahr 2025 vorzunehmen.
Dagegen sprachen sich Dominik Brühl (FW) und Marco Breitenbach (SPD) aus. Brühl befürchtete, dass die finanzielle Mehrbelastung bei einer zu späten Preisanpassung höher ausfallen könnte und deshalb für die Haushalte schlimmer sei, als wenn rechtzeitig und moderat gehandelt würde. Dirk Mehrlich (SPD) ergänzte die Beratungen um die Frage nach der Rentabilität an den Beteiligungen der Kommune unter anderem an Offshoreparks. Als zweitkleinstes Werk innerhalb des Verbands "City-Use" sei dies relativ, schickte Amend in seiner Antwort vorweg und kündigte an, detaillierte Informationen einzuholen.