Es herrschte reges Treiben vergangene Woche auf dem Hof und in der Lagerhalle am Dillberg 21 in Marktheidenfeld, die Horst Bröstler der Ukraine-Hilfe MSP kostenlos zur Verfügung stellt: Ein Lehrer des örtlichen Gymnasiums brachte zusammen mit drei Schülern Kartons mit gespendeter Kleidung. Eine kleine Gruppe Ukrainerinnen deckte sich mit dringend benötigten Hygieneartikeln ein. Ein junger Mann bot seine Dienste als Dolmetscher an.
Der Kreis der "Hilfe für die Ukraine MSP" unter dem Dach des Rotary-Clubs Lohr-Marktheidenfeld hatte an diesem Tag Unterstützung von sieben Helfern. Sie leben und arbeiten im Haus Hirtenhof in Partenstein, einer Einrichtung des Deutschen Ordens für Suchterkrankte. "Unsere Bewohnerinnen und Bewohner haben in der aktuellen Situation Angst", erklärte Johannes Roth, Betreuer in der Arbeitstherapie. Damit dürfte es ihnen wie vielen anderen Menschen auch gehen, die sich hilflos angesichts des Kriegs in der Ukraine fühlen würden.
"Wir wollen im Rahmen unserer Möglichkeiten helfen", so Roth. Deshalb sammelten sie vergangene Woche kurzfristig für die Ukraine-Hilfe MSP in Partenstein. "Wir haben auch unsere Kaffeekasse geplündert und eine Palette Mineralwasser gespendet", sagte der Betreuer. Am Freitag brachten sie etwa eine Tonne Waren zur Sammelstelle nach Marktheidenfeld. Auch in Zukunft möchten die Bewohnerinnen und Bewohner des Haus Hirtenhof unterstützen, zum Beispiel beim Transport von Möbeln zu Wohnungen für Flüchtlinge oder beim Wändestreichen.
Ständiger Kontakt mit dem Auffanglager in Krakau
Am Freitag sortierten sie kistenweise Textilien: Bettwäsche, Handtücher oder Unterwäsche. Im Minutentakt fuhren Autos auf den Hof und Menschen brachten weitere Wäschekörbe, Umzugskartons und Tüten voll mit Waren. "Seit Donnerstag werden wir überrannt", berichtete Kerstin Eichhorn vom Helferteam.
Hinzu kommen weitere Herausforderungen: Es hatte beispielsweise niemand bedacht, dass die Informationen der Internetseite www.hilfe-ukraine-msp.de auch ins Ukrainische übersetzt werden müssen. Ständig steht das Helferteam in Kontakt mit der Leitung des Auffanglagers für Geflüchtete in Krakau, um zu erfahren, welche Waren dort gebraucht werden. Am Montag verließ wieder ein Lkw Marktheidenfeld. Er brachte 33 Paletten mit Waren wie Mineralwasser oder Hygieneartikeln dorthin.
Geflüchtete in Notunterkünften werden versorgt
Doch auch die Geflüchteten, die im Landkreis Main-Spessart untergekommen sind, profitieren von der Ukraine-Hilfe MSP: Am Freitagnachmittag meldete die Notunterkunft Jugendherberge Lohr, was dort dringend gebraucht wird, bevor Menschen einziehen können.
Ein Fahrdienst bringt diejenigen, die derzeit in der Main-Spessart-Halle oder im ehemaligen Krankenhaus in Marktheidenfeld leben, zum Dillberg. Dort erhalten sie wichtige Dinge wie Kleidung, Schuhe, Duschgel oder Zahnbürsten. Wer eine eigene Wohnung bezieht, dem wird unter anderem mit Toilettenpapier, Mülltüten und Putzmittel geholfen.
Wer Waren spenden möchte, findet alle Informationen zum Abgabeort und den benötigten Hilfsgütern unter www.hilfe-ukraine-msp.de