Einen beachtlichen Großauftrag hat der Partensteiner Bildhauer und Maler Mario Sanden jüngst ausgeführt. Auf dem Firmengelände der Zimmerei Günter Amend in der Von-Kießling-Straße beschnitzte er für die Rügener Brennerei Störtebeker den Deckel eines riesigen Whiskyfasses als Prototyp.
Das traditionelle Holzfass soll mit 620 Litern Single Malt Whisky befüllt werden. Der Liter kostet 50 Euro. Somit kostet ein Fass mit dem edlen Getränk über 30.000 Euro. Das Eichenfass ist gut 1,30 Meter lang.
Der 61-jährige Partensteiner Künstler hatte bei der Gestaltung relativ freie Hand und ging eher handwerklich als künstlerisch an das Werk heran, sagt er. "Es hat Spaß gemacht, so etwas zu entwickeln." Aus dem Auftrag erhofft sich Sanden auch Folgegeschäfte. Zum Beispiel, wenn ein potenzieller Kunde sein Familienwappen integrieren möchte.
Zunächst fertigte er für das Motiv eine Zeichnung an. An diese hielt er sich im Groben bei der Umsetzung. "Inspiration holte ich mir aber auch über den Kopf. Zum Beispiel durch die Wolkenbildung über dem Schlossberg oder die Struktur der dort stehenden Eichen." Stück um Stück erzeugte er die acht bis zehn Millimeter Tiefenwirkung. "Dabei heißt es langsam, behutsam und geduldig vorzugehen. Die Eiche verzeiht keinen Fehler, sie bricht schnell. Glücklicherweise ist das nicht passiert."
Filmteam war ab und an dabei
Im Mittelpunkt der Holzschnitzerei steht das Logistikzentrum von Störtebeker. Flankiert wird es auf der einen Seite von der typischen Küstenlandschaft der Ostsee und Wasser. Schiff und Wellen sind auf der anderen Seite. Zwischen Eichen steht als Grundlage für die Whiskyherstellung ein Weizenfeld. Immer wieder schaute ein Filmteam der Agentur "Wertmarke" aus Hamburg vorbei und hielt die Entstehung des Kunstwerks digital fest. Die Aufnahmen werden für einen Imagefilm der Brennerei verwendet, wobei das Fass den "roten Faden" bilden wird.
Das Bindeglied zum Auftraggeber der Brennerei bildete die Fassmacherei Wilhelm Eder aus Bad Dürkheim. Zu dieser hat Mario Sanden seit 2018 Kontakt. Zunächst schickte er Entwürfe für die Gestaltung der Holzdeckel ein. Nach einem Jahr meldete sich der Fassspezialist bei ihm und erteilte ihm sechs Aufträge mit relativ einfachen Motiven der Winzer wie Reben und Familienwappen.