Bei einer Gegenstimme hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend beschlossen, dass Partenstein sich einem möglichen Antrag bei der Unesco für eine Biosphärenregion Spessart anschließt. Auch signalisierte die Mehrheit des Gremiums bei drei Gegenstimmen die Bereitschaft, freiwillig und gegen staatliche Ausgleichsleistungen Kommunalwaldflächen in die Kernzone einzugeben, auch im Zusammenschluss mit angrenzenden Waldeigentümern. Größe und Lage der Flächen müssten noch definiert werden, wobei davon auszugehen ist, dass die größtmögliche Fläche rund 25 Hektar beträgt.
Zunächst hatte Bürgermeister Stephan Amend die eventuelle Biosphärenregion Spessart ausführlich präsentiert. Wie könne die Kommune Partenstein Flächen für eine Kernzone einbringen? Im Zuge des klimaangepassten Waldmanagements sollen 25,92 Hektar Wald aus der Nutzung genommen werden. Diese Flächen könnten theoretisch für eine Kernzone verwendet werden. Aus rein naturschutzrechtlichen Gründen besteht in Partenstein kein Kernzonenpotenzial, da keine Naturwälder und NSG-Flächen mit Prozessschutz in der Gemarkung liegen. Unabhängig davon besteht aber die Möglichkeit, Kommunalwaldflächen gegebenenfalls mit Lohr und Frammersbach einzubringen.
Diese wären dann rechtlich als Naturschutzgebiet (NSG) zu sichern. Der Rathauschef steht einer Biosphärenregion Spessart durchaus positiv gegenüber und sieht mehr Chancen als Risiken. "Es kommt natürlich darauf an, was die Bevölkerung, die Unternehmen, die Landwirtschaft, die Waldeigentümer, die Tourismusverbände und die Politik daraus machen."
Gemeinde unterstützt Freiflächenphotovoltaik
Viel Diskussionsbedarf bot das Thema Freiflächenphotovoltaikanlagen. Diese sollen im Zuge des Klimawandels und der damit verbundenen Energiepolitik auch in Landschaftsschutzgebieten möglich sein. Bei sechs Gegenstimmen beschloss das Gremium, dass die Gemeinde die Errichtung von Freiflächenphotovoltaikanlagen begrüßt und unterstützt, insofern diese bau- und naturschutzrechtlich möglich und technisch realisierbar ist. Geeignete Flächen müssten zu gegebener Zeit ausgewiesen werden. Diesbezüglich ist Bürgermeister Amend mit dem Landratsamt und der Regierung von Unterfranken in Kontakt.
Gleiches gilt auch für Windkraftanlagen. Für diese sieht Amend in Partenstein keine Chance. Auch für Freiflächenphotovoltaikanlagen gibt es in der Gemarkung nur wenig Spielraum bei einer Minimalfläche von fünf Hektar. Ein wichtiger Aspekt wäre auch die Einspeisung des erzeugten Stroms. Dafür ist das gemeindeeigene Stromnetz nicht geeignet. Dafür müsse dieses Stromnetz kostenaufwendig ertüchtigt werden.
Die Ratsmitglieder sahen das Thema kontrovers. Während die einen eine solche Anlage als Investition für die Zukunft betrachten, wollen die anderen keine weitere Versiegelung von Flächen.