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Marktheidenfeld
Parodisten-Festival Marktheidenfeld: Stern für Amy Winehouse
Kurzweiliger Abend beim 5. Deutschen Parodisten-Festival: Esther Filly gewann den "Marktheidenfelder Stern" mit ihrer Show als Amy-Winehouse.
Esther Filly (zweite von links) freut sich, dass sie zum Publikumsliebling gekürt wurde. Die anderen Parodisten erreichten gemeinsam den zweiten Platz. Von links: Bernd Schmitt, Jürgen Höhn, Ellen Obier (Moderatorin) und Harry Bogner.
Foto: Dorothea Fischer | Esther Filly (zweite von links) freut sich, dass sie zum Publikumsliebling gekürt wurde. Die anderen Parodisten erreichten gemeinsam den zweiten Platz.
Dorothea Fischer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:42 Uhr

Eine Frau gegen drei Männer - Amy Winehouse gegen tausende an Männerstimmen: Beim 5. Deutschen Parodisten-Festival der Bürger-Kultur-Stiftung Marktheidenfeld traten in diesem Jahr die besten Künstler der vergangenen Jahre gegeneinander an. Esther Filly, alias Amy Winehouse, war der Star des Abends. Sie durfte den "Marktheidenfelder Stern" für die beste Aufführung mit nach Hause nehmen. Die 120 Gäste im Pfarrheim erkoren sie zum Publikumsliebling.

Esther Filly, alias Amy Winehouse, sorgte mit ihrer Gesangseinlage für beste Stimmung im Saal und gewann sowohl den 'Marktheidenfelder Stern', als auch den Publikumspreis.
Foto: Dorothea Fischer | Esther Filly, alias Amy Winehouse, sorgte mit ihrer Gesangseinlage für beste Stimmung im Saal und gewann sowohl den "Marktheidenfelder Stern", als auch den Publikumspreis.

Filly gewann bereits die erste verliehene Auszeichnung im Jahr 2012. "Als ich damals in Marktheidenfeld auftrat, kannte hier keiner Amy Winehouse", sagte sie. Trotzdem hat sie es damals mit schauspielerischem Talent und ihrer beeindruckenden Stimme geschafft, das Publikum zu begeistern.

Damit sie "performen" könne, brauche sie eine gehörige Portion Lampenfieber, verriet die 53-Jährige. Schnell noch den Lippenstift nachgezogen, das Essen links liegen gelassen und in Richtung Bühne stolziert: Von der Aufregung war nichts zu spüren, als sie sich frech auf die Knie der Herren im Publikum setzte und einen Schluck aus dem Weinglas von Marianne Goldstein nahm.

Jürgen Höhn unternahm als "Mr. He" eine musikalische Zeitreise bis zurück in die 1930er Jahre.
Foto: Dorothea Fischer | Jürgen Höhn unternahm als "Mr. He" eine musikalische Zeitreise bis zurück in die 1930er Jahre.

Was sie nicht wusste: Die Künstlerin hatte den Stern gestaltet, den Filly später von Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder erhalten sollte. Man hätte meinen können, die 2011 verstorbene Winehouse stehe leibhaftig auf der Bühne, als Filly in deren typischen Stil mit Pettycoat, Hochfrisur, Tattoos und dem obligatorischen Weinglas in der Hand den Welthit "Back to black" sang.

Filly dankte später am Abend der Bürger-Kultur-Stiftung unter ihrem Vorsitzenden Wolfgang Hörnig für die Auszeichnung, die ihre Karriere voranbrachte. Und sie lobte Helga Schmdit-Neder: "So eine Bürgermeisterin wie dich habe ich noch nie kennengelernt." Diese beiden waren es auch, die den Abend eröffneten.

Ellen Obier führte als Moderatorin durch den Abend und gab selbst ihr Können als Parodistin, zum Beispiel als Tina Turner, zum Besten.
Foto: Dorothea Fischer | Ellen Obier führte als Moderatorin durch den Abend und gab selbst ihr Können als Parodistin, zum Beispiel als Tina Turner, zum Besten.

Schnell zeigte sich: Esther Filly stellte die Sieger der vergangenen Wettbewerbe in den Schatten. Harry Bogner, Mister He. und Bernd Schmitt eint, dass sie viele verschiedene Stimmen imitieren können. Letzterer stand als erster auf der Bühne. Schmitt hatte es deshalb schwerer als die anderen, das Publikum in Stimmung zu bringen.

In seinem aktuellen Programm verleiht er "nervigen Flugzeugdurchsagen" neuen Schwung mit den Stimmen von Promis. Didi Hallervorden verschaffte sich mit einem "palim palim" die Aufmerksamkeit der Passagiere und Heinz Erhard hielt sie mit einem Vierzeiler bei Laune. Schmitt ließ Florian Silbereisen als Kapitän das "Traumschiff der Volksmusik" über die Weltmeere segeln. Für Maddin Schneider und Edmund Stoiber stellte sich Bernd Schmitt eine ruhmreiche Zukunft als Tatort-Kommissare vor.

Zehn  Punkte für das Publikum

"Das Publikum ist super", befand Schmitt. Er vergab zehn von zehn Punkten an die Stimmung. Der Gewinner des "Marktheidenfelder Sterns" von 2013 selbst war allerdings nicht ganz so locker und gut aufgelegt wie damals.

Auf eine Zeitreise in die vergangenen 90 Jahre Musikgeschichte nahm Jürgen Höhn alias Mr. He die Besucher mit. Johannes Heesters, Max Raabe, Elvis Presley oder Michael Jackson hatten beeindruckende Gastauftritte unter Höhns Stimme. Schade nur, dass er überwiegend auf Altbewährtes setzte: dieselben Witze und Songs wie an gleicher Stelle vor zwei Jahren. Die Gäste im Saal nahmen es Höhn nicht übel.

Bernd Schmitt interpretierte in Flugzeugdurchsagen Didi Hallervorden, Heinz Erhard oder Florian Silbereisen.
Foto: Dorothea Fischer | Bernd Schmitt interpretierte in Flugzeugdurchsagen Didi Hallervorden, Heinz Erhard oder Florian Silbereisen.

Immerhin umfasst das Repertoire Höhns eine Reihe verschiedener Parodien. Harry Bogner hingegen sang immer wieder das gleiche Lied, begleitet von seiner Gitarre. Langweilig war es trotzdem nicht. Als Heino, Herbert Grönemeyer, Gérard Depardieu und Julio Iglesias "Sag mir wo die Blumen sind…" singen, klang das immer wieder anders, aber immer wieder komisch. Der "Mann der 1000 Stimmen" heulte wie Reinhard Mey (Zwischen den Blumen muss die Freiheit wohl grenzenlos sein) und flötete á la "Die Prinzen" (Pflücken ist bei mir nicht erlaubt).

Beachtliche Stimmbreite

Die beachtliche Stimmbreite der männlichen Künstler beeindruckte das Publikum an diesem Abend nicht genug, um sie zum Sieger zu küren. Ausgelassene Partystimmung kam mehr an. Das zeigte auch der Auftritt der Moderatorin Ellen Obier. Egal ob als Tina Turner, Lady Gaga oder Cher – Obier brachte Besucher dazu, ausgelassen zu tanzen und mitzusingen.

Letztendlich war es gar nicht mehr wichtig, wer die Trophäe mit nach Hause nehmen durfte. Es kam Besuchern wie Künstlern darauf an, einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend zu erleben. Und das war gelungen.

Harry Bogner und seine Gitarre können zwar nur ein Lied, aber das hat es in sich: Wenn Heino, Herbert Grönemeyer, Gérard Depardieu und Julio Iglesias "Sag mir wo die Blumen sind…" singen, klingt das jedes Mal aufs Neue gut.
Foto: Dorothea Fischer | Harry Bogner und seine Gitarre können zwar nur ein Lied, aber das hat es in sich: Wenn Heino, Herbert Grönemeyer, Gérard Depardieu und Julio Iglesias "Sag mir wo die Blumen sind…" singen, klingt das jedes ...
"Marktheidenfelder Stern"
Im Jahr 2012 richtete die Marktheidenfelder Bürerkulturstiftung das Deutsche Parodisten-Festival "Marktheidenfelder Stern" zum ersten Mal aus. Heuer wurde der "Stern der Sterne" zum fünften Mal verliehen. Die Trophäe gestaltete die Marktheidenfelder Künstlerin Marianne Goldstein. Die Sieger wurden von einer Fachjury ermittelt und erhielten ein Preisgeld. Der zusätzliche Publikumspreis war mit 250 Euro dotiert. Die Auszeichnungen für die Künstler übergaben Mitarbeiter der Sponsoren: Sparkasse Mainfranken, Schleunung Druck, Bayernwerk, Allianzagentur Stegerwald, Raiffeisenbank Main-Spessart und B2 Trendgalerie.
Wie es in Zukunft mit dem "Marktheidenfelder Stern" weitergehe, ist noch ungewiss, vielleicht wird es eine neue Staffel geben, so Wolfgang Hörnig, Vorsitzender der Bürger-Kultur-Stiftung. (dfi)
 
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