Kostenlose Parkplätze in oder am Rand der Lohrer Innenstadt sind rar. Voraussichtlich ab Oktober wird es 112 weniger davon geben. Dann soll die Tiefgarage unter dem Brauerei-Quartier eine Schranke erhalten.
Einigen Lohrern ist es schon aufgefallen: Die Tiefgarage unter dem Wohn- und Geschäftskomplex auf dem früheren Brauereigelände ist auch dann gut frequentiert, wenn in den Märkten darüber nicht viel los ist. Die Vermutung liegt nahe, dass dort auch Autofahrer parken, die ganz woanders in der Innenstadt etwas zu erledigen haben.
Denn ohne Schranke und ohne Gebührenerhebung ist das Parken dort kostenlos und somit attraktiv. Allerdings hat das Parken in der Tiefgarage auch seine Schattenseite. Wie unserem Medienhaus berichtet wurde, soll die Ausfahrt eine Fehlkonstruktion sein, weil es direkt vor der Verkehrsinsel, auf die die Schrankenanlage kommen soll, ziemlich eng zugeht.
Wand touchiert?
Manche Autofahrer sollen dort die Wand touchiert haben. Bei der Polizeiinspektion Lohr ist deswegen allerdings noch nichts anhängig, erklärte Dienststellenleiter Wolfgang Remelka auf Anfrage. Trotzdem steht ein Umbau bevor.
Jörg Steinhäuser, Pressesprecher des Bauträgers, der Bamberger KRE-Gruppe, erklärte gegenüber der Redaktion, die Verkehrsinsel mit der Schrankenanlage werde noch einmal versetzt, "um die Zufahrt zu optimieren". Im Zuge dieser Arbeiten werde dann auch die Schrankenanlage installiert. Alle Arbeiten erfolgten "in enger Absprache mit dem neuen Eigentümer" des Wohn- und Geschäftskomplexes, der Hamburger Captiva GmbH.
Diese hat den Komplex, wie im Februar bekannt wurde, von der KRE-Gruppe übernommen. Die 2001 gegründete Captiva Investment Management GmbH ist nach eigener Darstellung ein Unternehmen, das für institutionelle Kapitalanleger, insbesondere Versicherungen, Pensionskassen und auch Sparkassen und Volksbanken, in Immobilien investiert.
Die endgültige Fertigstellung ist laut Steinhäuser für Oktober geplant. Ab diesem Zeitpunkt würden auch Gebühren erhoben. "Die Höhe der Parkgebühren wird sich an der städtischen Gebührenordnung orientieren", kündigte der KRE-Sprecher an.
Mittlerweile erledigt wurde eine Restarbeit aus der Bauphase des Gebäudekomplexes. Nach langen Verhandlungen hatten sich der Bauträger und die Eigentümergemeinschaft der Ludwigpassage darauf verständigt, die neue Passage zwischen dem Rewe-Markt und dem dm-Drogeriemarkt mit der Ludwigpassage zu verbinden. Bis Juli blieben die beiden Passagen aber getrennt. Die Geschäfte auf dem Brauerei-Areal waren zu diesem Zeitpunkt bereits rund fünf Monate offen. Inzwischen wurden noch ausstehende Pflasterarbeiten ausgeführt, beide Passagen sind jetzt miteinander verbunden.