Der Parkwächter am Gesundheitszentrum in Karlstadt braucht ein dickes Fell. "30 Euro – vielen Dank!", schimpft ein ein älterer Herr. Er hat die Zeit seines Parkscheins überschritten und muss nun löhnen. Der Parkwächter zuckt mit den Schultern: "Ich mache nur meinen Job."
Ende September wurden die ersten Parkplätze auf dem Obergeschoss des neuen Parkhauses freigegeben, es folgten die anderen im Erdgeschoss und auf den Freiflächen. 118 Parkplätze für Patienten und Besucher stehen zur Verfügung. Die 41 Stellplätze im Untergeschoss sind Ärzten und deren Personal vorbehalten.
"Der hat noch nie einen Computer bedient", ruft die Begleiterin des Herrn herüber, während der Parkwächter anderen den Parkautomaten erklärt. Eine Eingewöhnungszeit fände die Dame angebracht – bis sich alle daran gewöhnt haben, dass das Parken am ehemaligen Krankenhaus jetzt Geld kostet. Mehrere Schilder weisen deutlich darauf hin. Dort steht auch, dass man bis zu 15 Minuten überziehen darf. Dann aber kostet es.
Horst Frickel plädiert
Die Parkzeit zu überziehen wäre nicht möglich, würde es dort Schranken geben. Der Karlstadter Horst Frickel hat sich mit einer kritischen Zuschrift an die Redaktion gewandt: "Die Gebührenvereinnahmung für das Parken auf den Flächen und im Parkhaus am neuen Ärztehaus in Karlstadt ist nicht genügend durchdacht."
Er macht das an einem Beispiel fest: "Vereinbarte Arzttermine wurden wegen Überlastung der Praxis mehrfach um eine bis eineinhalb Stunden nicht eingehalten. Wenn dann noch Operationen oder längere Untersuchungen anstehen, wer soll da seine benötigte Parkdauer vorher einschätzen können? Der Parkautomat verlangt für die Stunde einen Euro. Wird die Parkdauer überschritten, werden unerbittlich 30 Euro laut Anschlag und Auskunft des Parkwächters fällig."
Frickel schlägt vor, wie bei vielen anderen Parkanlagen bei der Einfahrt ein Ticket auszugeben. Der Automat berechnet die Parkdauer und kassiert dann, um die Ausfahrt freizugeben.
Das würde ein Kuddelmuddel geben
"Wir haben lange über die beste Lösung nachgedacht", erklärt die Objektleiterin Marion Lochmann. "Wir hätten drei bis vier Schranken gebraucht." Schranken seien dort aber nicht möglich, weil das zu einem Kuddelmuddel in der Gemündener Straße führen würde. "Während einer an der Schranke steht, um das Ticket zu ziehen, stehen zwei bis drei andere dahinter." Denn eine Aufstellfläche gibt es an dem Parkhaus nicht. Wenn dann noch Krankenwagen kommen, dürften diese nicht behindert werden, so Lochmann.
Es sei auch andernorts üblich, dass Parkscheine nachgelöst werden müssen, wenn sich abzeichnet, dass die Parkdauer überschritten wird. Die Höhe der Gebühren entspreche der von Karlstadt, sagt die Objektleiterin. Bezahlen lässt sich mit Münzen, mit EC-Karte und Kreditkarte, aber auch mit dem Mobiltelefon, sofern dieses über einen NFC-Chip verfügt. NFC steht für Near Field Communication, das funktioniert also auf nahe Distanzen ohne Berührung. Mit der Park-App ist das Bezahlen nicht möglich. . Die Mindestparkdauer beträgt 30 Minuten – für 50 Cent.
Dann wäre denen geholfen, die vorher ja nicht die benötigte Parkdauer wissen.
Möglichkeiten gibt es viele.
Oder die Praxis übernimmt die Parkgebühr - auch dafür gibt es bestimmt viele Ideen.
Wir leben in 2021 und dort ist es nicht möglich über digitale Medien ein Parkticket zu lösen bzw. zu verlängern.
Warum einfach, wenn es auch umständlich geht…
Einfach nur kopfschüttel…
Wie man hier sieht, es geht auch anders - und kundenfreundlicher.
Ich war erst erfreut so ein Ärztehaus in der Nähe zu haben, aber woher soll ich wissen wie lange ich brauche?
Ich hab selbst schon mit Termin 3 Stunden warten müssen.