Die Realschule Marktheidenfeld verliert mit Hermann Fischer einen Mann der ersten Stunde. Der Pädagoge und Jäger ist gestorben. Hermann Fischer trat seinen Dienst an der Realschule 1968 an, zwei Jahre nach deren Gründung. Als Lehrkraft für Mathematik und Physik blieb er seiner Schule bis zum Ruhestand im Jahr 2001 verbunden, heißt es in einer Pressemitteilung der Staatlichen Realschule Marktheidenfeld.
Aufgrund seines pädagogischen Gespürs und seines großen Humors war Hermann Fischer sowohl bei seinen Kollegen als auch bei den Schülern sehr beliebt. Flexibel und engagiert wie er war erteilte er auch Unterricht am Gymnasium, an der Berufsschule und Krankenpflegeschule. Als er mit der Betreuung von Studienreferendaren beauftragt wurde, übte er seine Tätigkeit mit viel Sachverstand und so gewissenhaft aus, dass ihm das Amt eines Seminarlehrers übertragen wurde.
Gerne und oft war er als Begleitperson bei den Studienfahrten der 10. Jahrgangsstufen nach England dabei. Noch lange bevor die sogenannten „Schulhunde“ sich großer Beliebtheit erfreuten, machte Hermann Fischer seinen eigenen Jagdhund zum Thema eines Aktionstages an der Schule und zeigte allen Schülern, was sein vierbeiniger Gefährte alles leisten konnte.
Hermann Fischer war nicht nur seiner Schule, sondern auch seiner Heimat eng verbunden. 1938 wurde er in Erlenbach geboren und besuchte das Kilianeum in Würzburg. Neben Mathematik und Physik für das Lehramt an Gymnasien studierte er auch Theologie und Philosophie. Als leidenschaftlicher Jäger zog es ihn immer wieder in die heimischen Wälder. Ab 1992 übernahm er das Amt des Vorsitzenden im Bayerischen Jagdschutz- und Jägerverband.
Über 33 Jahre schätzten Schüler wie Kollegen eine Lehrerpersönlichkeit, die anderen Menschen immer freundlich und hilfsbereit begegnete, die Probleme mit Sachverstand und viel Humor bewältigte und auch verstand, das Menschliche in den Mittelpunkt seiner Tätigkeit zu stellen.
