Das traditionsreichste der drei Häuser ist sicher die Buchenmühle. Das erstmals im Jahr 1726 als Jagdschlösschen des Würzburger Fürstbischofs Franz Christof von Hutten erwähnte Anwesen im Talgrund unterhalb der Wallfahrtskirche gehört seit 1997 dem Wombacher Geschäftsmann Heribert Endres.
Der 71-Jährige bestätigte gegenüber der MAIN-POST, dass er entweder einen neuen Pächter oder einen Käufer für die Buchenmühle sucht. Grund dafür sei, dass die jetzigen Pächter, Alexandra und Uwe Rühl, zum 31. Dezember 2008 aufhören werden. Die beiden, die den Betrieb seit Januar 2001 führen, hätten sich aus persönlichen Gründen für eine Rückkehr in ihre hessische Heimat entschlossen, so Endres. Eigentlich wäre der Pachtvertrag noch bis 2010 gelaufen. Man habe sich jedoch auf einen „Zwischennenner“ geeinigt, sagte Endres.
Nun sei er auf der Suche nach einem Nachfolger, der „die gute Stube von Lohr“ weiterführe. Er selbst werde auf keinen Fall wieder in die Gastronomie einsteigen, so Endres, der das Haus nach dem Kauf von 1997 bis 2001 geführt hatte. Er ist zuversichtlich, dass sich bis zum Ende des Jahres ein passender Nachfolger für die Rühls finden wird. Es hätten sich schon mehrere Interessenten gemeldet, so Endres am Montagmorgen.
Allerdings werde man sich die Auswahl eines Pächters oder Käufers „nicht leicht machen“. Ziel sei es auf jeden Fall, „das Niveau und den guten Ruf des Hauses zu erhalten“. Deswegen erwarte man von den Verantwortlichen „Verständnis für die Gastronomie und den Hotelbetrieb“. Die Buchenmühle biete „gute Voraussetzungen“ für eine erfolgreiche Fortführung. Daran habe auch die zusätzliche Konkurrenz durch die Franziskushöhe nichts geändert, so Endres. Hier habe man in der Buchenmühle wenn überhaupt nur unmittelbar nach der Eröffnung der Franziskushöhe Einbußen bemerkt.
Ursprünglich habe er nur einen neuen Pächter für die Buchenmühle suchen wollen, so Endres. Mittlerweile sei er jedoch auch bereit, das Anwesen zu verkaufen. Allerdings nur, wenn ein „guter, solider und dem Objekt entsprechender Käufer kommt“, machte der Geschäftsmann deutlich, dass er sich nicht um jeden Preis von der Buchenmühle trennen wird. Beispielsweise habe vor geraumer Zeit auch schon mal das „Universelle Leben“ angefragt. „So etwas schließen wir aber aus“, so Endres zu seinen Kriterien.
Die Buchenmühle hat aktuell 17 Gästezimmer. Das Restaurant verfügt über rund 100 Sitzplätze. Weitere 60 befinden sich im Gewölbekeller, der vor allem für Gesellschaften und Feiern vorgesehen ist.
Deutlich kleiner als die Buchenmühle ist der „Goldene Anker“ in Erlach. Auch er steht derzeit zum Verkauf. Das bestätigte der Eigentümer Franz Wolf gegenüber der Redaktion. Der Mann, der sich derzeit als Kandidat der SPD um das Bürgermeisteramt in Lohr bewirbt, hatte die unmittelbar am Erlacher Mainufer gelegene und 1972 errichtete Gaststätte gemeinsam mit seiner Frau 1999 gekauft und fünf Jahre lang betrieben. Bis September 2006 war der Betrieb dann von zwei wechselnden Pächtern geführt worden. Seither ist die Gaststätte geschlossen.
Nach Wolfs Ansicht ist der „Goldene Anker“ jedoch „als Ausflugslokal sehr gut geeignet“, vor allem wegen des direkt vor dem Haus vorbeiführenden Radweges. Die Gaststätte mit ihren 40 Sitzplätzen sei derzeit voll eingerichtet und sofort nutzbar, so Wolf. Hinzu kämen zwei Fremdenzimmer und eine 120 Quadratmeter große Wohnung. Die Fremdenzimmer ebenso wie die Zimmer der Wohnung seien derzeit an Schüler der Lohrer Forstschule vermietet. Falls die Gaststätte wieder in Betrieb genommen werden sollte, sei ohne größeren Aufwand auch die neuerliche Einrichtung eines Biergartens direkt am Mainufer machbar, so Wolf.
Einen Biergarten hat auch das Lohrer Schlossrestaurant. Auch dieser Gastronomiebetrieb steht derzeit über einen Lohrer Immobilienmakler zum Verkauf. Am Betrieb selbst wird sich dadurch aber wohl nichts ändern. Denn sowohl der Eigentümer, ein Lohrer Geschäftsmann, als auch der Pächter Ugur Öntülmüs betonen, dass es einen langfristigen Pachtvertrag gibt, auf den ein Verkauf keinen Einfluss haben wird. Öntülmüs betreibt in dem am Schlossplatz gelegenen Schlossrestaurant seit 2005 ein Restaurant für deutsch-türkische Spezialitäten.
Nichts Neues gibt es im Fall des Hotels Krone in der Lohrer Innenstadt. Wie berichtet, wollen dessen Besitzer, die Geschwister Hatto Schecher und Christiane Bernhard, das älteste Hotel in Lohr ebenfalls verkaufen. Die Stadt hatte ein Kaufangebot jedoch abgelehnt. Wie Schecher gestern gegenüber der MAIN-POST sagte, gibt es mittlerweile zwei private Interessenten. Daneben sei aber auch die Idee von der Sanierung des gesamten Areals um die Krone noch nicht vom Tisch.