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Bergrothenfels
Ostpalas erstrahlt in neuem Glanz: Sanierung der Burg Rothenfels ist auf der Zielgeraden
Bettina Herbst führte durch den sanierten Ostpalas von Burg Rothenfels. Hier zeigt sie einen neu geschaffenen Raum in einem Kellergewölbe, der als Musiksaal genutzt werden kann.
Foto: Wolfgang Dehm | Bettina Herbst führte durch den sanierten Ostpalas von Burg Rothenfels. Hier zeigt sie einen neu geschaffenen Raum in einem Kellergewölbe, der als Musiksaal genutzt werden kann.
Wolfgang Dehm
 |  aktualisiert: 20.04.2025 02:31 Uhr

Eigentlich sollte nur der Rittersaal von Burg Rothenfels modernisiert werden. Doch schnell stellte sich heraus, dass nur eine umfassende Sanierung des gesamten Ostpalas sinnvoll ist.

Die im Jahre 1150 gegründete Burg gehört seit 1919 dem rund 1100 Mitglieder zählenden Verein "Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels", der dort eine Bildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie eine Jugendherberge betreibt.

Die Sanierungsarbeiten am Ostpalas begannen im Sommer 2022 und dauern bis heute an – bei laufendem Betrieb. Jetzt, knapp drei Jahre später, ist man allerdings auf der Zielgeraden: Am Pfingstsonntag soll die Wiedereröffnung des Ostpalas mit einem Fest gefeiert werden.

Fast abgeschlossen sind die seit knapp drei Jahren laufenden Sanierungsarbeiten auf Burg Rothenfels.
Foto: Wolfgang Dehm | Fast abgeschlossen sind die seit knapp drei Jahren laufenden Sanierungsarbeiten auf Burg Rothenfels.

Vor diesem Hintergrund führte Bauvorständin Bettina Herbst am Dienstagnachmittag Vertreter der Presse durch den Gebäudetrakt, der nicht nur denkmalgerecht saniert, sondern auch technisch ertüchtigt und statisch gesichert wurde. Schaut man sich das Ganze an, stellt man fest: Jahrhundertealtes Gemäuer und moderne Nutzung müssen kein Widerspruch sein.

Rund drei Viertel der Sanierungskosten werden gefördert

Laut Claudia Hamelbeck, der Vorsitzenden des Vereins, kostet die Sanierung 12,5 Millionen Euro. Davon entfallen ihr zufolge neun Millionen auf Förderungen durch den Bund, das Land Bayern, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Wüstenrot-Stiftung und 3,5 Millionen auf Eigenmittel des Vereins. Bei einem knappen Drittel der Eigenmittel – einer Million – handele es sich um Spenden der Vereinsmitglieder.

Die knapp drei Jahre dauernde Sanierung des Ostpalas von Burg Rothenfels ist fast abgeschlossen. Sie kostet 12,5 Millionen Euro.
Foto: Wolfgang Dehm | Die knapp drei Jahre dauernde Sanierung des Ostpalas von Burg Rothenfels ist fast abgeschlossen. Sie kostet 12,5 Millionen Euro.

Dass die Förderungen von Bund und Land so großzügig ausfielen, hängt laut Hamelbeck und Herbst damit zusammen, dass es sich bei Burg Rothenfels um ein Denkmal von nationaler Bedeutung handele und der Betrieb der Bildungseinrichtung in die Zukunft weise.

Einen Einblick in die umfassenden Sanierungsarbeiten gab Bettina Herbst. Demnach hatte der Ostturm, der nie ein Wehrturm gewesen sei, sondern immer schon ein reiner Repräsentationsbau, einen großen senkrechten Riss. Der Turm sei, wie andere Gebäudeteile auch, mit bis in die Fundamente reichenden Metall-Ankern stabilisiert worden.

Blickfang in der Kapelle ist ein silberbeschlagener Holzleuchter.
Foto: Wolfgang Dehm | Blickfang in der Kapelle ist ein silberbeschlagener Holzleuchter.

In einem Kellergewölbe des Ostpalas ist ein neuer Raum entstanden, der als Musiksaal oder auch für Partys genutzt werden kann. Hier war laut Herbst einiges an Technik nötig, um Nässe und Feuchtigkeit fernzuhalten.

Neu hergerichtet wurden auch der für größere Veranstaltungen vorgesehene Rittersaal sowie die Kapelle, in der ein großer, silberbeschlagener Holzleuchter den Blick auf sich zieht. Laut Herbst wiegt er 110 Kilogramm und ist im Dachgebälk verankert.

Jugendherberge während der Corona-Zeit bezuschusst

Beim Gang über den Dachboden, der sich über zwei Etagen erstreckt, fällt auf, dass das rund 500 Jahre alte Gebälk nur an ganz wenigen Stellen ergänzt werden musste.

Das jahrhundertealte Gebälk des Dachstuhls ist größtenteils in sehr gutem Zustand.
Foto: Wolfgang Dehm | Das jahrhundertealte Gebälk des Dachstuhls ist größtenteils in sehr gutem Zustand.

Sie sei "echt froh, dass wir das alles durchstehen konnten", sagte Herbst mit Blick auf die fast abgeschlossene Sanierung des Ostpalas. Und dankbar sei sie auch gegenüber dem Freistaat Bayern, der den Betrieb der Bildungseinrichtung und Jugendherberge auf Burg Rothenfels mit Zuschüssen über die Corona-Zeit gerettet habe. In diesem Jahr nähere man sich endlich wieder den Zahlen der Vor-Corona-Zeit. Das sind rund 40.000 Übernachtungen und zwei Millionen Euro Umsatz im Jahr.

Im Außenbereich bekam der Ostpalas einen Kalkputz, der cremeweiß gestrichen wurde. Laut Herbst entspricht dies dem Farbton, den das Gebäude im zwölften und 13. Jahrhundert hatte.

Das Burgfest am Pfingstsonntag, 8. Juni, anlässlich der Wiedereröffnung des Ostpalas, beginnt um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst. Ab 12 Uhr ist ein buntes Kinder- und Familienprogramm vorgesehen. Um 15.30 Uhr gibt es ein Familienkonzert mit den Hanke Brothers und um 20 Uhr ein Konzert mit der Band Wildes Holz. Der Eintritt ist frei.

Nur an wenigen Stellen musste das Gebälk im Dachstuhl ergänzt werden.
Foto: Wolfgang Dehm | Nur an wenigen Stellen musste das Gebälk im Dachstuhl ergänzt werden.
Modern eingerichtet präsentiert sich der Rittersaal, der für größere Veranstaltungen geeignet ist.
Foto: Wolfgang Dehm | Modern eingerichtet präsentiert sich der Rittersaal, der für größere Veranstaltungen geeignet ist.
 
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Kommentare
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  • Steffen Cyran
    "...40.000 Übernachtungen.."?

    Das wären im Durchschnitt täglich 109 Übernachtungen. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
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  • Tabea Goppelt
    Guten Tag Herr Cyran,

    vielen Dank für Ihre kritische Frage. Tatsächlich hat der Trägerverein bereits 2021 gegenüber der Redaktion von 40.000 Übernachtungen und etwa 50 Bildungsveranstaltungen im Jahr berichtet. Damit zählt Burg Rothenfels zu den großen Einrichtungen dieser Art. Den zugehörigen Artikel finden Sie unter www.mainpost.de/10630387

    Mit freundlichen Grüßen
    Tabea Goppelt
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  • Steffen Cyran
    Tut mir leid Frau Goppelt, deswegen glaube ich es trotzdem nicht, und ich kenne die Anlage von mehreren Besuchen.

    Ein MP-Artikel als Beleg für einen anderen MP-Artikel......

    Vielleicht verlinken Sie Zahlen des Trägervereins? Auf deren Homepage habe ich jedenfalls keine Angaben dazu gefunden.
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