
Eigentlich sollte nur der Rittersaal von Burg Rothenfels modernisiert werden. Doch schnell stellte sich heraus, dass nur eine umfassende Sanierung des gesamten Ostpalas sinnvoll ist.
Die im Jahre 1150 gegründete Burg gehört seit 1919 dem rund 1100 Mitglieder zählenden Verein "Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels", der dort eine Bildungseinrichtung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie eine Jugendherberge betreibt.
Die Sanierungsarbeiten am Ostpalas begannen im Sommer 2022 und dauern bis heute an – bei laufendem Betrieb. Jetzt, knapp drei Jahre später, ist man allerdings auf der Zielgeraden: Am Pfingstsonntag soll die Wiedereröffnung des Ostpalas mit einem Fest gefeiert werden.

Vor diesem Hintergrund führte Bauvorständin Bettina Herbst am Dienstagnachmittag Vertreter der Presse durch den Gebäudetrakt, der nicht nur denkmalgerecht saniert, sondern auch technisch ertüchtigt und statisch gesichert wurde. Schaut man sich das Ganze an, stellt man fest: Jahrhundertealtes Gemäuer und moderne Nutzung müssen kein Widerspruch sein.
Rund drei Viertel der Sanierungskosten werden gefördert
Laut Claudia Hamelbeck, der Vorsitzenden des Vereins, kostet die Sanierung 12,5 Millionen Euro. Davon entfallen ihr zufolge neun Millionen auf Förderungen durch den Bund, das Land Bayern, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Wüstenrot-Stiftung und 3,5 Millionen auf Eigenmittel des Vereins. Bei einem knappen Drittel der Eigenmittel – einer Million – handele es sich um Spenden der Vereinsmitglieder.

Dass die Förderungen von Bund und Land so großzügig ausfielen, hängt laut Hamelbeck und Herbst damit zusammen, dass es sich bei Burg Rothenfels um ein Denkmal von nationaler Bedeutung handele und der Betrieb der Bildungseinrichtung in die Zukunft weise.
Einen Einblick in die umfassenden Sanierungsarbeiten gab Bettina Herbst. Demnach hatte der Ostturm, der nie ein Wehrturm gewesen sei, sondern immer schon ein reiner Repräsentationsbau, einen großen senkrechten Riss. Der Turm sei, wie andere Gebäudeteile auch, mit bis in die Fundamente reichenden Metall-Ankern stabilisiert worden.

In einem Kellergewölbe des Ostpalas ist ein neuer Raum entstanden, der als Musiksaal oder auch für Partys genutzt werden kann. Hier war laut Herbst einiges an Technik nötig, um Nässe und Feuchtigkeit fernzuhalten.
Neu hergerichtet wurden auch der für größere Veranstaltungen vorgesehene Rittersaal sowie die Kapelle, in der ein großer, silberbeschlagener Holzleuchter den Blick auf sich zieht. Laut Herbst wiegt er 110 Kilogramm und ist im Dachgebälk verankert.
Jugendherberge während der Corona-Zeit bezuschusst
Beim Gang über den Dachboden, der sich über zwei Etagen erstreckt, fällt auf, dass das rund 500 Jahre alte Gebälk nur an ganz wenigen Stellen ergänzt werden musste.

Sie sei "echt froh, dass wir das alles durchstehen konnten", sagte Herbst mit Blick auf die fast abgeschlossene Sanierung des Ostpalas. Und dankbar sei sie auch gegenüber dem Freistaat Bayern, der den Betrieb der Bildungseinrichtung und Jugendherberge auf Burg Rothenfels mit Zuschüssen über die Corona-Zeit gerettet habe. In diesem Jahr nähere man sich endlich wieder den Zahlen der Vor-Corona-Zeit. Das sind rund 40.000 Übernachtungen und zwei Millionen Euro Umsatz im Jahr.
Im Außenbereich bekam der Ostpalas einen Kalkputz, der cremeweiß gestrichen wurde. Laut Herbst entspricht dies dem Farbton, den das Gebäude im zwölften und 13. Jahrhundert hatte.
Das Burgfest am Pfingstsonntag, 8. Juni, anlässlich der Wiedereröffnung des Ostpalas, beginnt um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst. Ab 12 Uhr ist ein buntes Kinder- und Familienprogramm vorgesehen. Um 15.30 Uhr gibt es ein Familienkonzert mit den Hanke Brothers und um 20 Uhr ein Konzert mit der Band Wildes Holz. Der Eintritt ist frei.


Das wären im Durchschnitt täglich 109 Übernachtungen. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
vielen Dank für Ihre kritische Frage. Tatsächlich hat der Trägerverein bereits 2021 gegenüber der Redaktion von 40.000 Übernachtungen und etwa 50 Bildungsveranstaltungen im Jahr berichtet. Damit zählt Burg Rothenfels zu den großen Einrichtungen dieser Art. Den zugehörigen Artikel finden Sie unter www.mainpost.de/10630387
Mit freundlichen Grüßen
Tabea Goppelt
Ein MP-Artikel als Beleg für einen anderen MP-Artikel......
Vielleicht verlinken Sie Zahlen des Trägervereins? Auf deren Homepage habe ich jedenfalls keine Angaben dazu gefunden.