
In Gemünden gibt es eine Kriegsgräberstätte. Der 1957 eingeweihte Ehrenfriedhof liegt am Berghang des Einmals oberhalb des Zollbergkreisels Richtung Schaippach. Dort ruhen gefallene, teils unbekannte Soldaten und auch 123 Zivilisten aus mehreren Nationen. Acht Tote sind im Ersten Weltkrieg gestorben, 1193 im Zweiten. Die meisten fielen vor 80 Jahren in der Zeit vom 26. März bis 13. April 1945 bei Rückzugsgefechten.
Auf dem Friedhof fand auch Hans Lafontaine, der Vater des saarländischen Politikers Oskar Lafontaine, seine letzte Ruhestätte. Er fiel im Alter von 29 Jahren am 4. April 1945. Wie Joe Gutbrod vom Historischen Verein Gemünden 1998 auf Nachfrage vom Büro des damaligen Bundesfinanzministers Oskar Lafontaine erfuhr, ist der Soldat "bei Bad Brückenau bei einer Meldefahrt ums Leben gekommen". Laut Wikipedia wurde Hans Lafontaine als Kradmelder auf dem Motorrad von einer Panzerspitze der US-Armee getötet.
Nach dem Krieg galt Lafontaines Vater jahrelang als vermisst, bis 1952 bekannt wurde, dass er gefallen war – möglicherweise auf dem Heimweg von seinem letzten Einsatzort Berlin nach Pettstadt bei Bamberg, wo seine aus dem Saarland evakuierte Familie ihn erwartet hatte.