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Karlstadt
Ortsumgehung Wiesenfeld: Baubeginn wohl im Herbst 2021
Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren für die Ortsumgehung. Eine Überlegung von Stadtrat Armin Beck sorgte im Stadtrat für Empörung.
Die Wiesenfelder wünschen sich eine Ortsumgehung. 2021 könnte Baubeginn sein.
Foto: David Kohlhepp | Die Wiesenfelder wünschen sich eine Ortsumgehung. 2021 könnte Baubeginn sein.
Klaus Gimmler
 |  aktualisiert: 11.02.2024 06:47 Uhr

Wann kommt die Ortsumgehung Wiesenfeld? Vermutlich ist Baubeginn nicht vor Herbst 2021. Über den aktuellen Stand der für die Wiesenfelder Bürger so wichtigen Entlastung ihres Ortes von Verkehr informierten Bauamtsleiter Marco Amrhein und Bürgermeister Michael Hombach den Stadtrat am Donnerstag. Wegen Corona fand die Sitzung im Alten Rathaus statt, weil dort auf mehr Abstand geachtet werden kann.

Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren für die Ortsumgehung, erklärte Amrhein. Die Behörden und die Träger öffentlicher Belange haben dabei die Gelegenheit, ihre Bedenken gegen das Projekt einzubringen. Diese werden wiederum von der Regierung von Unterfranken geprüft. "In diesem Prozess sind wir derzeit", so Amrhein. Seinen Informationen zufolge gibt es keine Änderung am Neubau der Straße, die südlich an Wiesenfeld vorbei läuft (vergl. Grafik).

Ortsumgehung Wiesenfeld: Baubeginn wohl im Herbst 2021

Wie es dann weitergeht, ist noch offen. Möglich, so Amrhein, dass die Einwände dann eingearbeitet werden, möglich aber auch, dass es nach der Einarbeitung zu einem zweiten Auslegungsverfahren kommt. "Das wäre mit einem höheren Zeitbedarf verbunden." Dass es daher zu einer Genehmigung der Ortsumgehung in diesem Jahr kommt, hält Amrhein daher für "sehr unwahrscheinlich".

Nach Denkmälern wird gegraben

Derzeit laufe die Ausschreibung für die denkmalpflegerischen Sondierungsgrabungen im Trassenbereich, erklärte Amrhein weiter. Es gibt nämlich entlang der geplanten Straße sogenannte Verdachtsflächen. "Scherben wurden da gefunden", so Amrhein. Daher ist die Stadt verpflichtet, dort zu graben. Würde  beispielsweise eine Siedlung entdeckt werden, würde das den Baubeginn weiter verzögern.

Im Anschluss entwickelte sich eine heftige Diskussion durch eine Wortmeldung von Stadtrat Armin Beck. Er betonte, dass es wichtig sei, die Straße zu bauen, um die Wiesenfelder zu entlasten, aber aufgrund der geplanten MSP-Spange durch das Buchental zur Entlastung des Lohrer Stadtteils Steinbach könnte das letzte Teilstück der Ortsumgehung überflüssig werden.

Gemeint ist die Trasse zwischen der Staatsstraße 2435 und dem Kreuzungspunkt der neuen MSP-Spange. Dies wird irgendwo zwischen den Kreisstraßen 13 und  14 sein (vergl. Grafik). Denn der Verkehr werde im Bereich der Kreisstraße von Karlstadt kommend vorher auf die MSP-Spange umgeleitet. "Wenn dies zeitnah gelingt, muss die Planung neu durchdacht werden", meinte er. 

Beck erntet heftigen Protest

Beck erntete daraufhin heftigen Protest. Die MSP-Spange komme möglicherweise erst in 20 Jahren, sagte Amrhein. Das könne man den Wiesenfeldern nicht zumuten. Stadtrat Manfred Goldkuhle meinte, man solle "die Finger von solchen Überlegungen lassen". Theo Dittmaier sagte, dass das Verfahren zu weit sei, "man muss jetzt zügig weiter machen" und Thorsten Heßdörfer  zeigte sich gar "schockiert über diesen Vorschlag".

Unterstützung bekam Beck von seinen Fraktionskollegen Wolfgang Tröster und Horst Wittstadt, die ebenfalls betonten, dass die Ortsumgehung für Wiesenfeld nötig sei. Aber sie rechnen mit einem großen Druck aus dem Raum Lohr zum Bau der MSP-Spange und daher mit einer schnellen Verwirklichung. Daher seien die Überlegungen berechtigt. Und Beck legte nach: Für ihn ist dieses stückweise Planen ein Beispiel "der völlig unkoordinierten Verkehrspolitik in dieser Region". 

Es gab keine Abstimmung, denn es war offensichtlich, dass die Mehrheit im Stadtrat in das derzeit laufende Verfahren zum Bau der Ortsumgehung nicht eingreifen will.

 
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Kommentare
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  • biene269@yahoo.de
    Warum ist das empörend, wenn Politiker zukünftig geplante Maßnahmen gleich berücksichtigen möchten u damit Steuergelder für doppelte Planungen und Bauarbeiten eingespart werden könnten? Würde dies eher als ökonomisch, als auch ökologisch vorausschauend bezeichnen...
    Die B26 n u die MSP Spange -so die Befürworter- seien dringend notwendig, Da sonst die Region wirtschaftlich abgehängt werde... haben wir denn jetzt tatsächlich noch 10 Jahre und länger Zeit bis zur Umsetzung 🤔
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  • flyarcus@gmx.de
    Das die Grünen immer einen Einwand haben, ist doch normal und sollte keine Beachtung geschenkt werden.
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