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Helmstadt
Ortsgeschichte hautnah
Einen erlebnisreichen Tag erlebten die Schüler der Klasse 4 der Astrid-Lindgren-Grundschule Helmstadt mit den Feldgeschworenen Vinzenz Bauer, Edgar Martin, Bernd Schätzlein und Edgar Turmann.
Foto: Manuela Reif-Schnaidt | Einen erlebnisreichen Tag erlebten die Schüler der Klasse 4 der Astrid-Lindgren-Grundschule Helmstadt mit den Feldgeschworenen Vinzenz Bauer, Edgar Martin, Bernd Schätzlein und Edgar Turmann.
Pressemitteilung
 |  aktualisiert: 09.02.2024 00:11 Uhr

"Da standen die Bayern und da standen die Preußen… nur einen Steinwurf entfernt." Darum und um noch viel mehr zur Geschichte des Marktes Helmstadt ging es beim Unterrichtsgang der Klasse 4b mit vier Feldgeschworenen. Nicht nur zur Vorbereitung auf Helmstadts 1250-Jahrfeier, sondern auch, weil die Geschichte der Heimatgemeinde Lehrplaninhalt ist, wurden den Kindern Informationen nahegebracht, die man so nicht aus Büchern nachlesen kann.

Da standen vier Männer mit leuchtenden Augen, mit Lachfältchen im Gesicht und hatten selbst mindestens genauso viel Freude daran zu erzählen, wie die Schüler und Schülerinnen beim Zuhören.

Vinzenz Bauer, Edgar Martin, Bernd Schätzlein und Edgar Turmann waren perfekt vorbereitet und jeder von ihnen hatte sein Spezialgebiet. Dennoch wusste einer wieder mehr als der andere und sie warfen sich die Anekdoten wie Bälle zu.

Dabei waren sie stets darauf bedacht, die Fragen der Kinder mit in ihren Vortrag zu integrieren.

Der "Marsch" begann beim Kalkbrennofen Richtung Neubrunn und ging weiter zum Schlachtfeld des deutsch-österreichischen Krieges am Aussichtspunkt Krammberg. Dass es hier sogar noch Munitionsfunde im Acker geben sollte, verlockte die Kinder sofort zum Suchen.

Danach ging es weiter zum Brunnen in der Schräggasse, dessen Bedeutung für die Wasserversorgung in Helmstadt deutlich wurde. Ganz in der Nähe kamen wir zum Denkmal des Pfeiferhannes von Niklashausen, der vielleicht als "VIP" von Helmstadt gelten könnte. Hans Böhm, der um 1458 in Helmstadt geboren und als Pfeiferhannes von Niklashausen bekannt wurde, wurde 1476 am Schottenanger in Würzburg hingerichtet. Dass er dafür verbrannt wurde, weil er sich über das ungerechte Verhalten der damals Mächtigen beschwert und es gewagt hatte, andere von seiner Meinung überzeugen zu wollen, das wäre den Schülern und Schülerinnen gar nicht eingefallen.

Seine Meinung sagen zu dürfen, das ist tatsächlich auch Kindern heute selbstverständlich, wie schön. Die "Faszination" des deutsch-deutschen Krieges wurde in den immer wieder um dieses Thema kreisenden Fragen der SchülerInnen deutlich. Dabei waren es gerade die Anekdoten, die die Feldgeschworenen kannten, die die Darstellung des Krieges so drastisch vor Augen führten. Dass der spätere König Ludwig lll. ausgerechnet bei Helmstadt knapp unterhalb des Reitbesatzes seiner Hose verwundet wurde, sodass er zeitlebens einen Stock als Gehhilfe benutzen musste, das merkt sich natürlich jetzt jeder und jede, die bei diesem Gang durch die Geschichte dabei war. Aber auch, dass die Bürger und Bürgerinnen die Verwundeten in ihren Häusern pflegten und dabei keinen Unterschied machten, ob es sich um preußische oder bayerische Soldaten handelte. Ein für uns sehr beeindruckender Gedanke, der für seine Aktualität nichts kann.

Von: Manuela Reif-Schnaidt für die Astrid-Lindgren-Grundschule Helmstadt

Die Feldgeschworenen Edgar Martin, Vinzenz Bauer, Edgar Turmann und Bernd Schätzlein führten die Klasse 4b durch die Geschichte von Helmstadt.
Foto: Manuela Reif-Schnaidt | Die Feldgeschworenen Edgar Martin, Vinzenz Bauer, Edgar Turmann und Bernd Schätzlein führten die Klasse 4b durch die Geschichte von Helmstadt.
Unterwegs mit den Feldgeschworenen Geschichte erspüren und erleben. Bernd Schätzlein wusste einiges zum Helmstadter Brunnen zu erzählen.
Foto: Manuela Reif-Schaidt | Unterwegs mit den Feldgeschworenen Geschichte erspüren und erleben. Bernd Schätzlein wusste einiges zum Helmstadter Brunnen zu erzählen.
Der deutsch-deutsche Krieg fand im Jahr 1866 auch auf dem Boden der Gemarkung Helmstadt statt. Noch heute werden Patronenhülsen bei Feldarbeiten gefunden. Viele Menschen starben im Krieg wie auch heute wieder in der Ukraine.
Foto: Manuela Reif-Schnaidt | Der deutsch-deutsche Krieg fand im Jahr 1866 auch auf dem Boden der Gemarkung Helmstadt statt. Noch heute werden Patronenhülsen bei Feldarbeiten gefunden.
'Da standen die Preußen und dort die Bayern', erklärt Bernd Schätzlein den Kindern beim Geschichtstag mit den Feldgeschworenen. Der deutsch-deutsche Krieg fand auch in Helmstadt statt.
Foto: Manuela-Reif-Schnaidt | "Da standen die Preußen und dort die Bayern", erklärt Bernd Schätzlein den Kindern beim Geschichtstag mit den Feldgeschworenen. Der deutsch-deutsche Krieg fand auch in Helmstadt statt.
 
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  • K. F.
    finde ich gut, dass den kids die vergangenheit lebendig erzählt wird. den 4 herren daher mein höchstes lob. hier sieht man mal auch dass es kein altherren-verein ist, den die 7er oftmals hingestellt werden, wie neulich erst beim 7er treffen gesagt wurde. alle 4 sind so um die 60 und stehen noch mitten im leben. nochmals danke euch 4
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