
Wenn der Geruch von gegrillten Fleischspießen, Börek und Köfte über den Lohrer Schlossplatz weht und dazu orientalische Musik Menschen in bunten Gewändern traditionelle Tänze aufführen lässt, dann hat das Deutsch-Türkische Kultur- und Freundschaftsfest wieder Einzug in die Stadt gehalten. Bereits zum achten Mal fand die vom Türkisch-islamischen Kulturverein und dem Kulturamt Lohr ausgerichtete Veranstaltung am Wochenende statt. Vorsitzender Hanlifi Oymak und sein Sohn Emre sorgten mit mehr als hundert Helfern für kulinarische und kulturelle Abwechslung.
80 Musiker und Tänzer
An Samstag und Sonntag konnten die beiden Lohrer Gastronomen etwa 80 Musiker und Tänzer auf der großen Bühne, die von einer deutschen und einer türkische Fahne flankiert war, begrüßen. »Mit dem Zuspruch aus der Bevölkerung und der Unterstützung von der Stadt sind wir sehr zufrieden«, sagte Oymak senior. Neben den türkischen Tänzen konnte auch die Tanzgruppe des Lohrer Juze und die Samba- Band »Sambaloh« um Schlagzeuglehrer Peter Wirth interkulturelle Akzente setzen. Eigens aus Heilbronn angereist bot Mevlut Kargöz auf seiner Kemençe, einem Streichinstrument, einen Einblick in die musikalische Vielfalt der Türkei. Die Klänge der Kemence wurden von schnellen Disko- Beats unterlegt und führten zu spontanen Tänzen des Publikums.
Auch die türkischen Gaumenfreuden kamen gut an. Alle Gerichte seien »liebevoll und von Hand zubereitet«, versicherten die Köchinnen Fatma und Nida. Neben Herzhaftem gab es auch Süßspeisen in Form von Baklava, Pudding und Kuchenstückchen.
»Wenn es heiß ist, trinke ich am liebsten Ayran«, sagte die Touristin Viola Müller aus der Rhön, die mit ihrem Mann mit dem Maintalbummler nach Lohr gekommen war und das Fest entdeckt hatte. Aus dem Angebot der Speisen fand die 46-Jährige gleich das Passende für sich: »Die Börek mit Käse sind genau das richtige leichte Essen für einen Sommertag.«
Gäste schätzten die Vielfalt
Neben den kulturellen Aufführungen lockte auch Brigitte Köhler die Vielfalt der türkischen Küche in die Stadt. Für Weinblätter und gefüllte Paprika entschied sich die Sackenbacherin: »Die Gemüsekombinationen mit den Gewürzen schmecken lecker.« Jedes Jahr besucht Irmgard Dorsch das Freundschaftsfest. »Am besten schmecken mir die Köfte«, wusste die Lohrerin aus ihrer türkisch- kulinarischen Erfahrung. Die 51-Jährige freut sich aber auch über den Zusammenhalt der Türken und Deutschen in Lohr.
Dass die musikalischen Darbietungen bereits am Nachmittag endeten, tat der guten Stimmung im gut gefüllten Festzelt keinen Abbruch. Die abschließende Aussage von Emre Oymak sprach für sich: »Wir feiern so lange, bis wir nichts mehr zu essen haben.«
