Viele Schätze hat die bald 400 Jahre alte Bücholder Pfarrkirche zu bieten und diese sollen im Lauf des Jubiläumsjahres zu verschiedenen Anlässen vorgestellt werden. Ein besonderer Schatz ist die über 300 Jahre alte Barockorgel, die um 1700 vom namhaften Würzburger Hoforgelmacher Johann Hoffmann gebaut wurde.
Die Orgel stand zunächst in Kitzingen und später in Würzburg, bevor sie 1817 von der Gemeinde Büchold für 390 Gulden gekauft wurde. 1998 wurde sie vom Zellinger Orgelbauer Weiß umfassend restauriert, zurzeit steht eine Erneuerung der Registerbeschriftung an.
In einem ansprechendend Konzert bewiesen Regionalkantor Bernhard Seelbach und sein Bücholder Schüler Florian Schwing, dass die Orgel nicht nur durch ihren wunderschönen Prospekt glänzen, sondern auch mit ihrem Klang den prächtigen Kirchenraum ausfüllen kann. Die beiden hatten sich Meisterwerke aus dem Barock, der Hochzeit der Orgelmusik, ausgewählt. Im Wechsel oder im Duett interpretierten Seelbach und Schwing Stücke des fränkischen Komponisten Johann Pachelbel, von Bernardo Pasquini und Georg Muffat. Neben den meist liturgischen Motiven brachten die Organisten auch Auszüge aus Georg Friedrich Händels Oratorium "Salomon – Die Ankunft der Königin von Saba" zu Gehör.
Spannend für die Zuhörer in der Bücholder Pfarrkirche war natürlich auch der Vergleich ihres jungen Organisten Schwing mit seinem Lehrer und Meister Seelbach. Gerade bei den zwei Praeludien und Fugen von Johann Sebastian Bach konnte man selbstverständlich die Virtuosität des Regionalkantors hinsichtlich Ausdruck, Leidenschaft und Perfektion erkennen. Andererseits wurde auch deutlich, dass sich sein Schüler Florian auf in seiner musikalischen Entwicklung auf einem sehr guten Weg befindet und sehr wohl neben der alltäglichen Begleitung von Gottesdiensten auch in der hohen Literatur der Orgelkunst zuhause ist.
Die nächste Veranstaltung zum Kirchenjubiläum ist am Samstag, 13. April, ein Benefizkonzert unter dem Motto "Lebenslieder" mit Ernst Klein sowie Joachim und Jürgen Koch.