
Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Heßdorf veranstaltete ein Orgelkonzert in der evangelischen Kirche. Virtuos und farbenreich wurde die historische Orgel in einem Konzert zum Klingen gebracht. Anlass war die in Kürze anstehende Restaurierung und Instandsetzung des bedeutenden Instrumentes, heißt es in einer Pressemitteilung.
Den Auftakt des Programms setzte Hermann Grollmann zupackend und spielfreudig mit Johann Sebastian Bachs Präludium in Es-Dur. Dieses Werk stand nicht ganz zufällig auf dem Programm: sein Entstehungsjahr 1739 liegt nur wenige Jahre vor dem Zeitpunkt des Baus des Instruments durch den Karlstädter Orgelmacher Jakob Theodor Berns im Jahr 1743. Die Zuhörer konnten so eine gelungene Synthese von barocker Orgelmusik und barocker Orgelbaukunst erleben. Dass die Orgel auch als Begleitinstrument eine gute Figur macht, zeigte sich im Zusammenspiel mit Klarinette und Trompete.
Stefanie Schmitt und Alexander Kern waren die bestens disponierten Duopartner in Werken von Händel und Corelli. Neue geistliche Lieder von Clemens Bittlinger und Eugen Eckert sowie besonders berührend "Lenas Song" aus dem Film "Wie im Himmel" erweiterten das stilistische Spektrum bis in die jüngste Vergangenheit. Kerstin Mayer gestaltete diese Stücke ausdrucksvoll und mit raumfüllender Stimme.
Die zum Teil bewegte Geschichte und die besondere Bedeutung der letzten noch erhaltenen Orgel von Jakob Theodor Berns erläuterte den 70 Zuhörern Dekanatskantor Mark Genzel, der moderierend durch das Programm führte. Er brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass sich die Kirchengemeinde den Erhalt dieses schönen Instruments zur Herzensangelegenheit machen möge. Zum Abschluss erklang – einen Bogen zum Beginn des Konzerts schlagend – Johann Sebastian Bachs berühmte Toccata und Fuge in d-Moll.
