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MARKTHEIDENFELD
Optimale Kälte ist gut für die Qualität
Sie blitzen und blinken, die neuen Kälteleitungen in der Martinsbräu. Für Brauereichefin Maria Martin lief alles wie am Schnürchen.
Foto: Martina Schneider | Sie blitzen und blinken, die neuen Kälteleitungen in der Martinsbräu. Für Brauereichefin Maria Martin lief alles wie am Schnürchen.
Redaktion
 |  aktualisiert: 25.02.2018 02:47 Uhr

Seit drei Jahrzehnten führt Maria Martin die Martinsbräu. Im vergangenen Jahr investierte sie rund 300 000 Euro in die Kältetechnik der Marktheidenfelder Familienbrauerei. Ein stolzer Betrag für das Familienunternehmen mit 18 Mitarbeitern, aber notwendig, um die Brauerei fit für die Zukunft zu machen.

Mitte Juni 2017 starteten die Arbeiten im Gär- und Lagerkeller – mitten in der Hauptsaison, in der die Feste in der Region am laufenden Band gefeiert werden, in der das Festbier für die Mess‘ eingebraut und gelagert wird und das Marktheidenfelder Traditionsfest Laurenzi zu stemmen ist. „Das war schon spaßig“, lacht Maria Martin jetzt, nachdem alles geschafft ist. „Es war ein großes Jonglieren, aber wir haben alles gut geschafft.“ Einzig einmal habe es einen kurzfristigen Engpass beim Landbier gegeben, ansonsten sei die Maßnahme wie am Schnürchen gelaufen.

Alte Stahlleitungen im Gärkeller ausgetauscht

Wenn man sich im Braugewerbe mit Kälte beschäftigt, braucht es das nötige Know-How. Martin setzte auf die Fachfirma Haas Anlagenbau aus Chieming, Deren Mitarbeiter tauschten im Gärkeller der Martinsbräu die aus den 90er Jahren stammenden Stahlleitungen aus, verlegten neue und dämmten diese nach neuesten Standard.

Die auf 9 Grad Celsius abgekühlte Würze gelangt nach dem Sudhaus in die großen Gärtanks. Vier zu je 50 000 Liter und vier zu je 25 000 Liter Fassungsvermögen hat die Martinsbräu im sieben bis acht Grad kühlen Gärkeller stehen. „Sie waren eine meiner ersten großen Investitionen als Brauereichefin und wurden damals per Lastkran übers Dach eingebaut“, erinnert sich Maria Martin.

Die Filtration, die bisher in einem Raum mit der Gärung stattfand, hat sie jetzt durch eine spezielle Isolierwand abtrennen lassen. Wände und Boden wurden neu gefliest, die Wände – extra für die Bräuin – mit einer Borte in dunkelblau und gelb, den Farben der Martinsbräu.

In der Filtration wird mit viel mit heißem Wasser und Dampf gespült und sterilisiert. Durch die Trennung von Gärkeller und Filtration bleibt die Kälte nun im „Keller“ und eine neue Absaugung leitet den heißen Wasserdampf der Filtration jetzt schnell ins Freie.

Bis auf die Fachfirma für Kältetechnik hat Maria Martin fast alle anderen Arbeiten an Firmen aus der Umgebung vergeben. Darauf legt sie Wert, denn „wir müssen uns gegenseitig unterstützen in der Region“.

Auch neue Hefepumpe angeschafft

Logistisch sei die Sanierung gerade während der Hauptsaison eine Herausforderung gewesen, sagt Martin. Immer wieder gab es Phasen, in denen die Kälte gestoppt und die Leitungen leer gepumpt werden mussten, damit daran gearbeitet werden konnte. Fünf Monate dauerte es, bis alles auf dem neuesten Stand war.

Gleichzeitig hat Martin auf Betreiben ihres neuen Braumeisters, Stefan Mützel, in eine neue Hefewirtschaft investiert und eine neue Hefepumpe angeschafft. So werden die lebenden Hefezellen schonend gepumpt. Zusätzlich werden die Hefetanks gleichmäßig gekühlt, was wiederum der Bierqualität zugutekommt. „Die neuen Biere kommen nun langsam in den Umlauf und wir bekommen durchweg positive Rückmeldungen“, ist Martin zufrieden.

Nun, nachdem die komplette Kältetechnik der Martinsbräu auf dem neuesten Stand ist, kann die Familienbrauerei heuer getrost ihr 135-jähriges Bestehen feiern. Dazu, so verspricht Martin, wird es auch ein neues Bier geben.

 
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