Normalerweise säumen an Fronleichnam zahlreiche Blumen-Teppiche die Straßen, Kinder streuen auf den Straßen Blumen. Dies war heute etwas anders, aber trotzdem sehr festlich. Trotz durchwachsenem Wetter und Nieselregen fand der Open-Air Gottesdienst an der Esselbacher Weed statt.
Die Stühle standen in notwendigem Abstand zueinander und fast alle Gottesdienstbesucher trugen Mund-Nasen-Masken. Immerhin waren ungefähr 100 Gläubige gekommen, um den Feiertag mit einem Gottesdienst zu beginnen. Der Parkplatz an der Weed war vollständig gefüllt.
Pfarrer Eckert zog feierlich mit seinen Diakonen und Ministranten ein, auch Fahnenabordnungen standen bereit. Musikalisch begleitet wurde die Messfeier von Marcel Väth an einer elektronischen Orgel. Pfarrer Eckert ging bei seiner Begrüßung auf die vielen Demonstrationen der letzten Zeit ein. Er verglich den heutigen Gottesdienst auch mit so einer Kundgebung: "Wir sind auch auf die Straße gegangen. Wir demonstrieren für unseren Glauben".
Liebevoller Blick statt Handschlag
Auch in seiner Predigt stellt er klar, dass man auf seinen Glauben vertrauen sollte. Er verglich den Glauben mit einer Ehe, die der Mensch mit Jesus eingeht. Wenn wir Schuld auf uns laden, sei dies vergleichbar mit einem Ehebruch. Allerdings sei nach jedem Gang aus der Heiligen Messe der Bund mit Jesus wieder hergestellt.
Da der Friedensgruß per Handschlag momentan nicht möglich ist, sollte man seinen Mitmenschen "einen liebevollen Blick" schenken. Beim Verteilen der Heiligen Kommunion kam die "Esselbacher Wand" zum tragen: ein Gestell mit einer Plexiglasscheibe, hinter der Pfarrer Eckert die Kommunion austeilte. Trotz dieser coronabedingten Einschränkungen waren die Gläubigen froh, einem Gottesdienst an Fronleichnam beiwohnen zu können.