
Sie engagieren sich ehrenamtlich für andere und fürs Gemeinwohl, ob in der Kommunalpolitik oder bei Hilfsorganisationen. 16 dieser verdienten Landkreisbürger hatte Landrat Thomas Schiebel in den Bocksbeutelkeller des Landratsamtes eingeladen, um sie mit der kommunalen Dankurkunde oder Ehrenzeichen des Technischen Hilfswerkes und des Bayerischen Roten Kreuzes zu ehren.
Gerade die letzten Wochen hätten gezeigt, wie wertvoll das ehrenamtliche Engagement ist, stellte Schiebel in Hinblick auf den anhaltenden Flüchtlingsstrom fest. Über 1000 seien derzeit im Landkreis untergebracht, und ohne die ehrenamtliche Unterstützung der Bürger wäre der Staat mit ihrer Betreuung hoffnungslos überfordert. Auch der Landkreis habe auf die Unterstützung des Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerkes und der Feuerwehren bauen können. Außerdem zeigte er sich beeindruckt vom großen Spektrum bei den Hilfsorganisationen.
Viermal konnte Schiebel das THW-Ehrenzeichen in Silber verleihen. Fred Büttner aus Karlstadt ist seit 1990 beim Ortsverband Karlstadt und war 1998 sogar Zugführer. Seit 2004 führt er die zweite Bergungsgruppe, er nahm auch an vielen Auslandseinsätzen teil.
Stefan Büttner aus Lohr kam ebenfalls 1990 zum THW. Er engagierte sich im Ortsverband Lohr als Jugendhelfer, und hielt als Mitglied der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen beim Elbehochwasser 2002 die Überschwemmung in der berühmten Semperoper in Dresden in Grenzen.
Stefan Scherg aus Lohr engagiert sich seit 13 Jahren im THW-Ortsverband. Er ist inzwischen Gruppenführer im Bereich Wasserschaden/Pumpen.
Volker Treiber aus Marktheidenfeld unterstützte den Ortsverband Lohr über elf Jahre lang als Sicherheitsbeauftragter, er ist Atemschutzträger und führt als professioneller Elektroniker die Elektroprüfungen im Ortsverband durch.
Für ihr Engagement im Roten Kreuz erhielten zwei Mitglieder das goldene Ehrenzeichen für mindestens 40 Jahre Mitarbeit. Martin Endres aus Erlenbach gehört seit 1974 der dortigen Bereitschaft an. Er ließ sich zum Sanitäter ausbilden und half im Rettungsdienst. Zudem ist er in der Bereitschaftsführung aktiv und bei allen Aufgaben tatkräftig dabei.
Kilian Liebler aus Erlenbach kam vor 40 Jahren zum Jugendrotkreuz. Er leitete später eine eigene Jugendgruppe, machte den Sanitätslehrgang und den Ausbilderschein. Bis 1993 war er 16 Jahre Gruppenführer und danach noch Zugführer. Seit 18 Jahren ist er in der Bereitschaftsführung vor allem für die Blutspendetermine zuständig.
Das silberne Ehrenzeichen bekam Petra Schäbler aus Erlenbach. Nach dem Jugendrotkreuz trat sie 1989 in die Frauenbereitschaft ein. Seit sie 2003 den Ausbilderschein in Erster Hilfe machte, vermittelte sie dieses Wissen in vielen Lehrgängen. Inzwischen ist sie auch Rettungssanitäterin. „Sie werden gebraucht“, sagte Schiebel den neun verdienten Kommunalpolitikern, die die kommunale Dankurkunde erhielten. Er wisse selbst, dass es zwar manchmal Lob und Anerkennung für die Arbeit als Gemeinde- und Stadtrat gebe, viel öfter aber Anfeindungen und Kritik bei Dingen, für die man nichts kann oder für Entscheidungen, die zwischen Pest und Cholera zu treffen waren.
Engelbert Baunach ist in Karbach seit 2002 Gemeinderat, schon ab 1990 gehörte er dem Gremium für eine Amtszeit an. In den fast 20 Jahren wurden Bau- und Gewerbegebiete ausgewiesen, die Umgehungsstraße gebaut und viel renoviert und modernisiert, zum Beispiel die Festhalle, das Rathaus und die Schule.
Brigitte Riedmann aus Lohr ist seit 1996 Stadt- und Kreisrätin sowie Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler. Acht Jahre war sie auch zweite Bürgermeisterin. In diesen 19 Jahren wurden unter anderem die Grundschulen in Wombach und Lohr sowie das Freibad saniert. Wichtig ist ihr die Stärkung der Innenstadt – elf Jahre war sie im Vorstand der Werbegemeinschaft – und die Entwicklung der Stadtteile, besonders der kleinen.
Aus Marktheidenfeld wurden gleich vier Personen geehrt. In ihre Amtszeiten fallen unter anderem die Sanierung der Mehrzweckhalle Altfeld und der Grundschule sowie der Bau des Wonnemars. Helmut Adam gehört seit 1996 zum Stadtrat, vier Jahre war er Fraktionssprecher. Einbringen konnte er seine beruflichen Erfahrungen auf dem Finanzsektor und im Bereich Grundstücksbewertung. Richard Gräder war von 1996 bis 2014 Ortssprecher von Oberwittbach und wurde mehrfach im Amt bestätigt. Seit März 2014 stellt dieser Ortsteil einen Stadtrat.
Ruth Haag zog 1996 als Mitglied der Grünen in den Stadtrat ein. Sie macht sich besonders für Jugend und Familien stark. Sie gehörte zum Mittelschulverband und ist aktuell Mitglied im Rechnungsprüfungsausschuss und Zweckverband Wasserversorgung Marktheidenfelder Gruppe.
Martin Harth gehört ebenfalls seit 1996 zum Stadtrat, seit 2002 ist er dritter Bürgermeister. Neben seiner Arbeit im Bau- und Umweltausschuss engagiert er sich besonders für die kulturellen Belange der Stadt in den entsprechenden Ausschüssen. Er gehört zum Beirat der Volkshochschule und war sieben Jahre Vorsitzender der Bürgerkulturstiftung. Edgar Karl gehört seit 19 Jahren zum Gemeinderat in Neuhütten, wurde 2008 zum dritten und 2009 zum zweiten Bürgermeister gewählt, was er nach wie vor ist. Unter seiner Mitwirkung wurde der Ortskern im Rahmen der Dorferneuerung neu gestaltet. Auch Franz Wirzberger ist seit 1996 Gemeinderat in Neuhütten. Er übernahm 2009 von Karl das Amt des dritten Bürgermeisters. Besonders engagiert er sich bei gemeindlichen Einsätzen; die Wanderschutzhütte sanierte und renovierte der Gemeinderat in Eigenleistung.
Thomas Egert rückte 1997 in den Gemeinderat Wiesthal nach. Inzwischen ist er als dienstältester Gemeinderat erster Vertreter des Bürgermeisters. Aufwändige Projekte waren der Bau der Kulturhalle und die völlige Neugestaltung der Trinkwasserversorgung mit neu gebohrten Brunnen. Beruflich beim Straßenbauamt Aschaffenburg tätig, ist Engert gefragter Ansprechpartner in der Gemeinde in Sachen Straßen- und Wegebau.