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Karlstadt
Ohne Diskussion im Ausschuss: Das Landratsamt Main-Spessart bezahlt seinem Personal fast 28 Millionen Euro
Die Verabschiedung des Haushaltes durch den Kreistag ist so gut wie sicher. Im Kreisausschuss wurde breite Zustimmung signalisiert, auch zum Stellenplan.
Wappen des Landkreises Main-Spessart über dem Haupteingang des Landratsamts am Karlstadter Marktplatz.
Foto: Anna Kirschner | Wappen des Landkreises Main-Spessart über dem Haupteingang des Landratsamts am Karlstadter Marktplatz.
Jürgen Kamm
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:50 Uhr

Der Stellenplan des Landkreises Main-Spessart weist in diesem Jahr in Summe 426,23 Stellen aus. Das sind 16,85 Stellen mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig steigen die Personalausgaben um 1,87 Millionen Euro (7,2 Prozent) auf fast 28 Millionen Euro. Der Kreisausschuss nahm den Stellenplan in öffentlicher Sitzung diskussionslos zur Kenntnis und empfahl dem Kreistag Zustimmung. Zuvor hatte er nichtöffentlich getagt.

Der Personalschlüssel des Landkreises ohne Ausbildungs- und Schulreinigungspersonal liegt bei 3,14 Stellen je 1000 Einwohner. Laut dem Landratsamt ist das der zweitniedrigste Wert in Unterfranken. Etwa ein Drittel der Mehrungen, nämlich 5,5 Stellen, geht auf die Kompensation von Beurlaubungen wegen Mutterschutz- und Elternzeiten zurück. Zwei Stellen werden für die Nachwuchsgewinnung in Form eines dualen Studienplatzes für Verwaltungsinformatik und eines Ausbildungsplatzes Fachinformatik Systemintegration genutzt. Auf das Jobcenter und Integrationslotsen entfallen 1,62 Stellenanteile, die durch Drittmittel finanziert werden. Damit bleiben 7,73 "echte" zusätzliche Planstellen.

Mehr Stellen aufgrund mehr Geflüchteter

Die meisten Stellen wurden im sozialen Bereich geschaffen. Grund ist eine exorbitante Steigerung der Zahl an Geflüchteten. Vorübergehende und auch dauerhafter Personalzuweisung aus anderen Sachgebieten können dies nicht auffangen. Es bleibt ein Mehrbedarf von 4,05 Stellen für Sachbearbeitung und Integration sowie 1,46 Stellen in der Unterkunftsverwaltung.

Nach Stellenarten betrachtet hat der Landkreis 69,61 Beamtenstellen inklusive der Landrätin (5,54 mehr als 2023) und 334,62 Stellen (9,31 mehr) für Tarifbeschäftigte. Vom Freistaat Bayern sind 81,78 Stellen für staatliches Personal zugewiesen und besetzt. Sie werden im Stellenplan des Kreises ebenso wenig ausgewiesen wie 77 ehrenamtlich Tätige. Das sind 46 Feuerwehrdienstgrade, vier Archivpfleger, vier Kreisheimatpfleger, ein Kreisbildstellenleiter, zwei Jagdberater, elf Naturschutzwächter, vier Biberberater und zwei ehrenamtliche Fledermausfachberater.

Neun Auszubildende in Ausbildung am Landratsamt

Ausgebildet werden vom Landkreis Main-Spessart derzeit sechs Verwaltungsfachangestellte, ein Straßenwärter, ein Bau- und Landmaschinenmechatroniker sowie ein Bauzeichner, drei davon werden ihrer Ausbildung dieses Jahr abschließen. Im September sollen je drei neue Auszubildende zum Straßenwärter und einer zum Fachinformatiker eingestellt werden.

Beamte sind insgesamt zwölf in Ausbildung oder Studium, fünf Anwärter werden ihre Ausbildung heuer beenden, sieben neue Anwärter sollen eingestellt werden. Weiter sind dieses Jahr zwei duale Studienplätze im Bereich soziale Arbeit vorgesehen.

Fraktionen kündigten Zustimmung zum Kreishaushalt an

 Drei Tage vor der Sitzung der Kreistages kündigten im Kreisausschuss Vertreter aller Fraktionen Zustimmung zum Kreishaushalt an. Er umfasst 168 Millionen Euro im Ergebnishaushalt und Investitionen von fast 25 Millionen Euro. Vielfach gelobt wurde die Klausurtagung am Wochenende direkt nach Vorstellung des Haushaltsvorentwurfs, zu der Landrätin Sabine Sitter und Kreiskämmerer Thomas Hubrich erstmals geladen hatten.

"Wir freuen uns schon auf eine solche Klausur im nächsten Jahr, die nötiger sein könnte als diesmal", sagte etwa Sven Gottschalk (SPD). Im Kreistag wird es voraussichtlich aber nicht nur Lob geben. So ließ etwa Gerhard Thumes (Freie Bürger) durchblicken, dass er trotz der Zustimmung seiner Fraktion persönlich große Bedenken habe.

 
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Kommentare
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  • Helga Scherendorn
    der Verdienst scheint nicht schlecht zu sein, aber ist er auch gerechtfertigt?
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  • Bernd Kleinwechter
    Leider verstößt der Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • Peter Koch
    Ist ihre Rente gerechtfertigt?
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  • Helga Scherendorn
    keine Rente ist gerechtfertigt, sie ist immer zu lächerlich!
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