Der letzte Tagesordnungspunkt in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates unter Leitung von Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock war eigentlich nur eine Formalie und wurde deshalb auch einstimmig abgesegnet. Konkret ging es dabei um eine Teilfortschreibung des Regionalplans in Sachen Windenergie.
Ein Windpark soll in der Nachbargemarkung von Dertingen gebaut werden, wo sich der nördlichste Punkt von Baden-Württemberg befindet und direkt die Gemarkung Triefenstein tangiert wird. Nach dem bisherigen Wissensstand sollen laut Deckenbrock von dem Projekt nach der bereits vor Jahren ausgewiesenen Vorrangfläche vor allem die Triefensteiner Ortsteile Homburg und Trennfeld direkt betroffen sein.
Nur 900 Meter zur Dertinger Granze
Das Windparkprojekt sorgt bei der Gemeinde für kräftiges Kopfschütteln. Für die Teilfortschreibung des Regionalplans der Region Heilbronn-Franken werden neue Vorranggebiete ausgewiesen, die den Markt Triefenstein allerdings nicht berühren sollen. Der Grund: Die Entfernung sei größer als die bislang bekannten Drei-Kilometer-Abstände. Wo allerdings die neuen Vorranggebiete liegen, das ist dem Markt Triefenstein bislang nicht bekannt.
In der Region Würzburg, zu der auch Triefenstein gehört, werden zum Beispiel Hasloch, Neubrunn, Bütthard und Tauberrettersheim genannt, die in maximaler Entfernung von drei Kilometern zu den neuen Vorranggebieten liegen und in "unterschiedlicher Ausprägung" betroffen sein sollen.
Warum der Markt Triefenstein, dessen Entfernung zur Dertinger Gemarkungsgrenze nur 900 Meter beträgt und damit weit unter der 3000-Meter-Grenze liegt, in den bereits vor rund zehn Jahren für die Dertinger Höhe aufgrund von Prognosen rechtskräftig dargestellten Vorranggebieten nicht genannt wird, ist derzeit nicht bekannt. Die Gemeinde werde die bisher bekannten und künftigen Behördenangaben prüfen lassen, sagte weiter die Bürgermeisterin.
In den Anmerkungen zum Gesamtplan ist zu lesen, dass der Markt Triefenstein "zu Recht für die betroffene Bevölkerung eine qualifizierte Beurteilung der Gesamtsituation erwartet". Ferner wird in den Unterlagen zur öffentlichen Sitzung darauf hingewiesen, dass von dem vor Jahren rechtskräftig ausgewiesenen Windpark-Standort für die Triefensteiner Ortsteile Homburg und Trennfeld voraussichtlich massive Schatten-, Schall-, Sicht- und Eiswurfproblematiken zu erwarten seien. Beschwerden sind zu dem Windparkprojekt sind derzeit auch in den Nachbarorten Wüstenzell und Holzkirchen zu hören.