Enten schwimmen gemütlich auf dem Grimmwiesensee, zahlreiche Karpfen tummeln sich knapp unter der Wasseroberfläche. Das idyllische Bild auf dem ortsbildprägenden Landschaftssee trügt. Der See ist immer noch mit Heizöl kontaminiert. Es stammt aus dem Ölunfall vor über neun Monaten. Die Folge: Der See muss vollständig leer gepumpt werden.
Über die Ergebnisse der Untersuchung informierte Neuhütttens Bürgermeister Bernd Steigerwald in der Sitzung des Gemeinderats.
Zur Erinnerung: Beim Betanken eines privaten Heizöltanks in der Rauengrundstraße traten 470 Liter Heizöl aus. Dieses floss im Hof in einen Gully und damit in den Kanal. Von dort strömte das Heizöl in den kleinen "Äußeren Bach", der durch die Ortsmitte fließt. Der Bach speist wiederum den Grimmwiesensee. Das ortsnahe Gewässer ist der Vereinssee des Angelsportvereins.
Fischbestand im Wert von 30 000 Euro
Zur Schadensbegrenzung wurden Sofortmaßnahmen ergriffen. Die Feuerwehren aus Neuhütten, Lohr und Marktheidenfeld rückten an, um das Öl zu binden, abzupumpen und Ölsperren anzubringen. Die Firma Kirsch spülte den Kanal, und eine Spezialfirma reinigte mit einer speziellen Kehrmaschine den betroffenen Hof. Auf dem Grimmwiesensee wurden Ölschlingen über die gesamte Breite eingezogen. Schon damals machte sich der Angelverein große Sorgen um seinen Fischbestand, dessen Wert der Verein auf rund 30 000 Euro beziffert.
Nun ist der Gau eingetreten. Wie der Bürgermeister Bernd Steigerwald in der Gemeinderatsitzung im Pfarrheim kurz mitteilte, haben Untersuchungen ergeben, dass der See immer noch kontaminiert ist. Der See mit seiner Wasserfläche von 2,3 Hektar muss vollständig leer gepumpt werden. Auch soll er eventuell neu ausgebaggert werden.
Besetzt ist der See mit Bach-, See- und Regenbogenforelle, Bachsaibling, Karpfen, Schleie, Zander sowie Rotfeder und Rotauge. Die Fische hätten das Heizöl gespeichert und seien nicht mehr für den Verzehr geeignet. Sie müssten alle getötet und verbrannt werden.