Edwin Oehring ist tot. Der Karbacher starb im Alter von 84 Jahren. Trotz digitaler Flurkarten und trotz moderner Satellitennavigation war er unentbehrlich als Feldgeschworener.
Seit gut 47 Jahren, davon 31 als Obmann, hütete er das Geheimnis der „Siebener“ und nahm es mit ins Grab, zu dem ihn Feldgeschworenen-Kameraden trugen. Zahlreiche Trauergäste, darunter Siebener aus der Umgebung, nahmen auf dem Karbacher Friedhof Abschied von einem stets hilfsbereiten Bürger. Pfarrer Maruicz Dolny zelebrierte das Requiem und die Aussegnung.
Bürgermeister Bertram Werrlein würdigte das Engagement des Verstorbenen, der einer Reihe von Bürgermeistern Unterstützung durch seine Siebener zukommen ließ. Oehring galt als „wandelndes Katasteramt“ in der Marktgemeinde. Auch von privater Seite wurde der hilfsbereite Landwirt, der Karbachs Flur wie seine Westentasche kannte, oft beansprucht: bei der Suche nach Grundstücken in Karbachs 2440 Hektar großen Gemarkung.
Oehring fand neben Familie und Beruf, noch Zeit, sich in der Öffentlichkeit zu engagieren. So wurde er 1984 für zwei Perioden in den Marktgemeinderat gewählt und war in diesen zwölf Jahren ein engagierter Vertreter seines Berufsstandes. In dieser Zeit hat er auch im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Karbach II, im Rahmen der Dorferneuerung, Verantwortung übernommen.
Bestellt war er als landwirtschaftlicher Schätzer bei Feststellungen von Bodenwerten oder Manöverschäden. Sein Leben lang war er der heimischen Scholle verbunden und wegen seines trockenen und tiefsinnigen Humors ein gern gesehener Gast. Im vergangenen Jahr musste er von seiner Ehefrau Agnes Abschied nehmen, die seine landwirtschaftliche Tätigkeit ihr Leben lang unterstützt hat und als Ortsbäuerin mit viel Engagement und Aktivitäten die örtlichen Landfrauen leitete.