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Gössenheim
Öffentlicher Spielplatz in Gössenheim: Gemeinderat ärgert sich über forderndes Schreiben der Elterninitiative
Der öffentliche Spielplatz 'Hinterm Dorf' in Gössenheim sollte baldmöglichst saniert werden. Das fordert eine Elterninitiative.
Foto: Helmut Hussong | Der öffentliche Spielplatz "Hinterm Dorf" in Gössenheim sollte baldmöglichst saniert werden. Das fordert eine Elterninitiative.
Helmut Hussong
 |  aktualisiert: 21.03.2025 02:38 Uhr

Im Oktober 2024 wurde die langjährige und kostenintensive Generalsanierung des Kinderhauses Gössenheim offiziell mit der Segnung fertiggestellt. Enthalten war hier ein mit vielen Spielgeräten nach pädagogischen Gesichtspunkten gestalteter Außenbereich. Nun musste sich der Gössenheimer Gemeinderat mit dem Antrag einer Elterninitiative auseinandersetzen, die mit – sicher unglücklichen Formulierungen – eine umgehende Erneuerung des öffentlichen Kinderspielplatzes "Hinterm Dorf" anmahnte.

Dabei missfiel einigen Gemeinderäten der Ton des ihrer Ansicht nach recht fordernden Schreibens. Unter anderem hieß es darin, dass die zukünftige junge Generation der Gemeinde seit Jahrzehnten immer wieder zurückstecken muss.

Die Initiative erinnerte ferner an die Zusage, dass die Planung des öffentlichen Spielplatzes in Angriff genommen wird, sobald die Außenanlage des Kinderhauses gestaltet ist. "Planungen benötigen ihre Zeit. Wenn wir nicht langsam anfangen, vergehen wieder Jahre", hieß es in dem Schreiben, das Bürgermeister Klaus Schäfer bekannt gab.

Bernold Freiherr von Thüngen: Eltern hätten sich erstmal bedanken sollen

"Mit der Sanierung des Kinderhauses und dem spektakulären Spielplatz in dessen Außenbereich wurde außergewöhnlich viel für die Kinder getan, qualitativ und finanziell", betonte Gemeinderat Bernold Freiherr von Thüngen. In diesem Brief hätte man erst einmal dafür danken sollen, bevor man neue Forderungen stelle. Es werde ja alles für die jungen Eltern und ihre Kinder getan.

"Es ist seit längerem klar, dass wir diesen Spielplatz herrichteten wollen, aber wir haben jetzt erst einmal den Kindergarten fertig gemacht", betonte auch der Bürgermeister. Der öffentliche Kinderspielplatz, der unterhalb des Kinderhauses liegt, wurde während der Bauzeit teilweise für die Baustelleneinrichtung benutzt. Jetzt könne man den nächsten Schritt tun.

Der öffentliche Spielplatz 'Hinterm Dorf' in Gössenheim liegt unterhalb des Kinderhauses.
Foto: Helmut Hussong | Der öffentliche Spielplatz "Hinterm Dorf" in Gössenheim liegt unterhalb des Kinderhauses.

Er wolle deshalb von einer Landschaftsplanerin einen Entwurf erstellen lassen. Da es noch einen weiteren Kinderspielplatz in der Nähe des Sportgeländes gebe, sei diese Wartezeit zumutbar.

Idee: Brainstorming zusammen mit der Elterninitiative

"Wir haben das Vorhaben auf dem Schirm", bekräftigten weitere Gemeinderäte. "Nicht alleine auf die Kinder fokussieren, sondern für weitere Generationen etwas bereitstellen", schlug Karsten Heeschen vor. Er könnte sich beispielsweise eine integrierte Boule-Bahn vorstellen. Mit der Elterninitiative sollte man sich zum Brainstorming zusammensetzen. Mit 50.000 Euro und viel Eigeninitiative könnte man schon etwas erreichen.

"Wir wissen die Arbeit der Gemeinde schon zu schätzen", erklärte eine Sprecherin der Elterninitiative. Mit dem Schreiben wollte man nur noch einmal daran erinnern, den öffentlichen Spielplatz nicht zu vergessen.

Außergewöhnlich hohes Defizit beim Kindergartenverein

Der Kindergartenverein St. Radegundis, der mit Hilfe von Elternbeiträgen, staatlichen und gemeindlichen Personalkostenzuschüssen den Kindergartenbetrieb finanziert, hat für das Jahr 2024 ein außergewöhnlich hohes Defizit von rund 141.000 Euro zu verzeichnen. Deshalb bat er die Kommune um einen Zuschuss von 100.000 Euro.

Vorstand Wolfgang Pfeifer erläuterte dem Gremium Details. So fielen einmalige Ausgaben von rund 36.200 Euro durch die Inflationsausgleichsprämie der Gehälter (15.000 Euro) und Mehrausgaben für die elektrische Beheizung des Containerkindergartens (21.200 Euro) an.

Problem: Personalkosten steigen, die Zuschüsse bleiben gleich

Weitere 15.000 Euro Mehrausgaben entstanden durch das neue, erweiterte, generalsanierte Kinderhaus (insbesondere Reinigungskosten). Steigende Gehaltskosten (50.000 Euro), aber geringere Personalkostenförderung mussten ebenfalls aufgefangen werden. "Die Personalkosten steigen, die Zuschüsse bleiben gleich", bilanzierte der Vorsitzende.

Die Photovoltaikanlage auf dem neuen Kinderhaus könne die Stromkosten künftig jährlich um 5000 Euro entlasten. Auch habe man die Kindergartenbeiträge der Eltern erhöht. Das Gremium stimmte dem Zuschussantrag zu. Der Staat spare und die Kommunen werden immer stärker belastet, davon seien auch andere Gemeinden betroffen, sagte Schäfer dazu.

 
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