Nachdem das Handelsbüro in Hamburg den Brückenkopf gebildet habe, sei nun das Distributionszentrum in Altfeld der erste Pfeiler dieser auf Europa gerichteten Expansion. So formulierte es Marktheidenfelds Bürgermeister Dr. Leonhard Scherg am Mittwoch bei der offiziellen Inbetriebnahme.
Scherg gratulierte zu dem modernen Gebäude, das durch eine ausgeklügelte Kühltechnik gekennzeichnet sei. In nur einem halben Jahr sei aus Ackerland eine moderne Gewerbeanlage geworden. Einer Tradition entsprechend sagte Scherg für die wärmere Jahreszeit eine Baumspende der Stadt für die Außenanlagen zu. Parallel zu diesem Baum "möge sich Del Monte in der Stadt einwurzeln und sich kräftig entwickeln".
Reinhard Hagemann, Direktor der Hamburger Del-Monte-Niederlassung, betonte, dass der US-Konzern, "einer der größten Vermarkter von Obst und Gemüse weltweit", in Zeiten von Geschäftsschließungen und Entlassungen auf Expansion setze. Mut für diese Investition machten die Verbraucher, die vermehrt auf gesunde Ernährung setzten.
Lieferung "just in time"
So traue man sich zu, trotz der starken Abhängigkeit von Wettereinflüssen, mit der Vermarktung von frischem Obst und Gemüse erfolgreich zu sein. Dabei habe sich Del Monte vorgenommen, von der Produktion über den Transport bis zur Auslieferung der Ware alles aus einer Hand und "just in time" zu bieten. Deshalb habe man 2002 begonnen, in Deutschland ein eigenes Vertriebssystem aufzubauen.
Von Altfeld aus, das über die Autobahnen gut angebunden ist und nahe dem Warenumschlagsplatz Flughafen Frankfurt liegt, wird Del Monte künftig den Einzel- und Großhandel in Süddeutschland beliefern, etwa in einem Umkreis von 200 Kilometern. Mit der Inbetriebnahme des Früchtelagers und der Bananenreiferei in Altfeld "findet die positive Entwicklung von Del Monte Germany ihren vorläufigen Höhepunkt", so Hagemann.
Im Anschluss stellte er den Leiter der Niederlassung Marktheidenfeld, Winhold Schürmann, vor, der ein zehnköpfiges Mitarbeiterteam leitet.
Vorerst kein Obstsalat
Was weitere Expansionspläne von Del Monte betrifft, hielt sich Hagemann auf Nachfrage der MAIN-POST zurück. Sowohl die Herstellung von Obstsalat, die nach einem zweiten Bauabschnitt in Altfeld möglich sein könnte, als auch der Bau von weiteren Distributionszentren in Deutschland seien derzeit nicht in Planung.
Um darüber eine Entscheidung treffen zu können, wolle man erst den Erfolg des Altfelder Früchtelagers abwarten.