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Obersinn
Obersinns Bilanz der vergangenen drei Jahre kann sich sehen lassen
Jürgen Gabel
 |  aktualisiert: 07.01.2023 02:50 Uhr

Obersinns Bilanz der vergangenen drei Jahre kann sich sehen lassen, verkündete Bürgermeisterin Lioba Zieres den knapp zwei Dutzend Besuchern in der "ersten Bürgerversammlung nach Corona". Mit 932 Obersinnerinnen und Obersinnern hat sich die Zahl der Einwohner mit Hauptwohnsitz stabilisiert. Acht Geburten stehen zehn Sterbefälle gegenüber. Allzu gerne strafte die Bürgermeisterin die Statistik des Landratsamtes "Lügen", die in ihrer Bevölkerungsentwicklung für Obersinn für Ende 2022 nur 766 Einwohner ausmacht.

Die Einnahmen aus Steuern, Gebühren, staatlichen Zuweisungen und Fördergeldern sicherten die kommunalen Haushaltspläne ohne jegliche Kreditaufnahmen, freute sich Zieres. Bis auf ein kleines Restdarlehen sind alle Kredite getilgt, sodass die Pro-Kopf-Verschuldung bei 14 Euro liegt. Auch für die Großinvestition des 2021er Ellerausbaus mit Kosten von rund 900.000 Euro mussten die Rücklagen nicht gänzlich geplündert werden.

Zwar spülen die Schlüsselzuweisungen eine halbe Million Euro in den Gemeindesäckel, aber die Ausgaben für Kreis- und VG-Umlage, Abwasserverband, Schule und Kindergarten mit satten 1,015 Millionen Euro strapazieren die Finanzmittel. Im Kindergarten der Pfarrer Sturm`schen Stiftung werden derzeit zehn Kinder in der Krippe betreut, 27 in der Regelgruppe und 18 besuchen die Nachmittagsbetreuung.

Abgeschlossenen Maßnahmen der vergangenen drei Jahre

Die Bürgermeisterin stellte weiter die abgeschlossenen Maßnahmen der vergangenen drei Jahre vor: Schutzgeländer Ringstraße und Sportplatz, Schutzhütte als Wanderziel, Anbau am Betriebsgebäude Kläranlage mit Photovoltaik zur Reduzierung der Stromkosten, Erweiterung des Vorplatzes der Leichenhalle und Verblendung der Stützmauer im Friedhof, Fahrradabstellanlage am Bahnhof, Ausbaggerung des Flußbetts der Sinn, Restauration der Kreuzigungsgruppe am Brunnberg, Ladesäulen für Wasser und Strom am Wohnmobilstellplatz und der Bewegungsparcours am Wehr.

Der Einbau der neuen Funkwasserzähler zahlte sich bereits jetzt aus, die Steuerung im Wasserwerk Emmerichsthal wurde erneuert, die geplante Baulanderschließung auf dem ehemaligen Schulgelände Hartberg hingegen scheiterte am Lärmschutzgutachten. Die Tieferlegung der Hartbergbrückendurchfahrt kündigte der Markt wegen nicht mehr darstellbarer Finanzierungsbedingungen der Bahn auf.

Die Bahn baute entlang der Wohnbebauung an der alten Bahnstrecke beidseitig eine Lärmschutzwand. Aufgrund eines Vetos der "Hessenforst" scheiterte der Lückenschluss des Radwegs in der "Röder", bedauerte Lioba Zieres. Zur Befriedigung der Nachfrage nach Baugrundstücken für junge Familien brachte der Markt das Baugebiet "Tigel III" auf den Weg.

Geplante Vollsperrung der Ortsdurchfahrt moniert

Für 2023 steht die Kanalsanierung aufgrund des hohen Fremdwassereinbruchs in der Brunnenstraße an. Weiter müssen die Schäden am Sammelkanal in der Hauptstraße untersucht und saniert werden, bevor das Straßenbauamt die Fahrbahndecke erneuert. Lioba Zieres dankte den Veranstaltern der Aktionstage beim Ferienprogramm und den Vereinen für die wieder angelaufenen Veranstaltungen.

Florian Müller monierte die geplante Vollsperrung der Ortsdurchfahrt und fragte nach Alternativen und Ludwig Hofmann forderte mehr Arbeiter an den Baustellen, um Sperrungen zu minimieren. Rudolf Dill sorgte sich um fallende Grundwasserpegel. Ihm war die Brunnenbohrung der Motorsportfreunde zur Besprengung der Rennpiste ein Dorn im Auge und er beantragte die Einbindung der Gemeinde bei der Wasserentnahme.

Barbara Madre wollte Gründe für die Nichtberücksichtigung Obersinns am Imagefilm der Sinngrundallianz wissen, während Karin Interwies Erklärungen zu den hohen Wassergebühren erbat. Abschließend erkundigte sich Wilfried Rösch nach dem bereits seit zehn Jahren versprochenen Ausbau der Rhönstraße.

 
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