Der Markt Obersinn rüstet in der Wachstumsbranche Tourismus auf und möchte mit seinen eigenen und den Schätzen des Sinngrunds werben. In ihrer jüngsten Sitzung stimmten die Gemeinderäte dem Beitritt zu den Tourismusverbänden Spessart-Mainland und Franken einstimmig zu.
Michael Seiterle, Geschäftsführer des Tourismusverbands Spessart-Mainland, bewertete in seinem Referat den Tourismus als einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor, der jährlich 736 Millionen Euro in die Region spüle. Seit 2005 haben sich nach seinen Angaben die Gästeankünfte um rund 40 Prozent gesteigert.
Spessart-Mainland ist laut Seiterle ein klassischer Tourismusverband, bei dem 67 Mitgliedsgemeinden aus den Landkreisen Main-Spessart, Main-Kinzig, Miltenberg, Aschaffenburg sowie die Stadt Aschaffenburg dabei sind. Jährlich werden rund 10 000 Anfragen für Prospekte für eine Urlaubs- und Ausflugszielplanung bearbeitet. An dieser Stelle warf Bürgermeisterin Lioba Zieres ein, dass dies die ideale Möglichkeit für ein Bewerben des künftigen Leo-Weismantel-Museums, des Wohnmobil-Stellplatzes oder des Schachblumenfestes sei.
Seiterle erläuterte weiter, dass sein Verband oft auf Tourismusmessen zu finden und in den sozialen Netzwerken im Internet vertreten sei sowie eine eigene Website betreibe. Über das „Tourenportal“ sind dort beispielsweise Rad- und Wandertouren oder kulinarische Aktionswochen abrufbar.
Der jährliche Mitgliedsbeitrag für den Markt Obersinn werde nach Einwohner- und Bettenzahlen ermittelt, erklärte der Geschäftsführer. Eine Doppelmitgliedschaft in beiden Tourismusverbänden – Spessart-Mainland und Franken – koste jährlich 450 bis 500 Euro.
Bürgermeisterin Zieres wertet eine Mitgliedschaft als Bereicherung für Obersinn und möchte sich für ein Mitwirken der Gaststätten und Ferienwohnungen einsetzen. Sie pries besonders die Vorteile einer verstärkten Onlinepräsenz.
Nach Ansicht von Barbara Madre könnte der Sinngrund für in Gemünden oder Lohr weilende Urlaubsgäste eine neue Region für Tagestourismus werden. In puncto Radtourismus erinnerte Stefan Preisendörfer daran, unbedingt das Teilstück des Radwegs vom Obersinner Sportplatz bis zur Reithbrücke neu zu befestigen. Für Bürgermeisterin Zieres liegt die Problematik in den unterschiedlichen Eigentumsverhältnissen zwischen Bayern und Hessen begründet. Thorsten Becker forderte sie auf, mit dem Bürgermeister von Sinntal, Carsten Ullrich, das Gespräch zu suchen.