Beruhend auf wahren Ereignissen, erzählt der britische Schauspieler Ralph Fiennes in seiner dritten Regiearbeit die Geschichte der sowjetischen Ballettlegende Rudolf Nurejew, mit der er laut Pressemitteilung dem Ausnahmekünstler ein filmisches Denkmal setzt. „Es geht ihm nur ums Tanzen, er versteht nichts von Politik“, erklärt Nurejews Ballettlehrer Alexander Puschkin der sowjetischen Obrigkeit, die ihn nach Nurejews Flucht zu einer Stellungnahme aufgefordert hat.
Mit diesem Verhör beginnt der Film, den die Burg-Lichtspiele Karlstadt-Mühlbach am Sonntag, 29. Dezember, um 11.15 Uhr und am Mittwoch, 1. Januar 2020, um 20 Uhr zeigt. Mit einem harten Schnitt wird dann in das Jahr 1938 zurückgeblendet, in dem Rudolf in einem Zugabteil der Transsibirischen Eisenbahn geboren wird. Die auf mehreren Zeitebenen spielenden Handlung wird immer wieder von monochromen Rückblenden unterbrochen, die schlaglichtartig Zeitfenster in Nurejews harte Kindheit öffnen, wo er unter Gleichaltrigen bald als „weiße Krähe“, als Außenseiter gilt, auch weil er sich schon sehr bald für den Tanz begeistert.
Mit 17 landet Nurejew dann beim berühmten Leningrader Kirow-Ballett, wo er sich aber nicht unterordnen will. Erst in Alexander Puschkin findet er einen Lehrer, der sein Talent und sein Temperament unter einen Hut bringt. Einer Verletzung wegen zieht er bei den Puschkins ein, wobei die Frau des Hauses bald mehr an Rudolf liebt als nur den meisterhaften Tänzer.
Anfang der 1960er Jahre bekommt Nurejew als Aushängeschild der Sowjetunion endlich die Gelegenheit, die beste Tanzakademie seines Landes in Paris zu vertreten. Attraktiv, rebellisch und neugierig lässt sich der Liebling des Pariser Publikums vom kulturellen Leben der Stadt mitreißen. Begleitet von der schönen Clara Saint und dem deutschen Tänzer Teja streift er durch die Museen und Nacht-Clubs der Stadt und genießt neben dem den Geschmack von Freiheit selbstredend auch die sexuelle Freizügigkeit in der Seine-Metropole in vollen Zügen. Damit aber beginnt ein höchst riskantes Katz- und Mausspiel mit dem sowjetischen Geheimdienst.
Freigegeben ab 6 Jahre, Dauer etwa 127 Minuten.