Das Zellinger Einrichtungshaus Möbel Hornung macht einen großen Schnitt: Ab 2023 betreibt das Unternehmen nur noch die Küchen-Abteilung, die bisher schon einen großen Teil des Umsatzes ausgemacht hat, und fertigt Maßmöbel. Geschäftsführer Herbert Hornung erklärt auf Anfrage der Redaktion, die Nachfrage nach Möbeln sei speziell in diesem Jahr gesunken. "Die Leute haben jetzt einfach andere Sorgen und fürchten die hohen Energiekosten", vermutet Hornung. Für ihn sei nicht abzusehen, dass sich das in den nächsten Monaten ändern wird.
Die Aufgabe der Wohn- und Schlafzimmermöbel bedeutet auch, dass künftig weniger Personal gebraucht wird. Kündigungen hat Hornung jedoch keine ausgesprochen, er versucht, Mitarbeiter direkt in andere Anstellungen zu vermitteln. "Wir stehen im Dialog mit unseren Angestellten", sagt Hornung.
Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, sagt Hornung. "Aber am Ende muss auch etwas hängen bleiben." Die Nachfrage nach neuen Küchen sei weiter hoch. "Solange gebaut wird, werden auch Küchen gekauft." Auch einen großen Teil des Gebäudes in der Würzburger Straße wird Hornung dann nicht mehr nutzen. Was damit passiert, kann Herbert Hornung heute noch nicht sagen. Aktuell läuft ein Räumungsverkauf, Möbel können noch bestellt und Auslieferungen gemacht werden.
Das Möbelhaus mit vollem Sortiment gibt es in Zellingen seit 1951. Herbert Hornungs Großvater hatte 1935 in Zellingen eine Sattlerei gegründet, dessen Sohn Helmut baute den Handwerksbertrieb zum Einrichtungsgeschäft aus.