
Mehmet Aytac sucht einen Nachfolger für seinen Imbiss gegenüber dem Haupteingang, und am Gleis 1 gibt es jetzt einen rund um die Uhr geöffneten E-Kiosk. In der Lohrer Gastronomie ist Aytac, der von allen nur Hassan genannt wird, kein Unbekannter. Er hat bereits fünf Jahre lang die Gaststätte im Bahnhof und ebenso lang das Lohrtorstüberl betrieben. Dann wechselten er und sein Bruder Erol mit einem Imbiss auf den Parkplatz des Obi-Marktes im Industriegebiet Lohr-Süd.
Den dortigen Pachtvertrag ließen sie wegen der unzureichenden Kundenfrequenz auslaufen. Seit 2020 ist Aytac nun am Bahnhof und hat sich eine Stammkundschaft erarbeitet. Altersbedingt sucht der 62-Jährige nach einem Nachfolger. "Interessenten habe ich schon, aber es passt noch nicht", sagte er.
So lange er niemanden gefunden habe, "mache ich weiter". Denn er sei interessiert daran, dass es mit dem Imbiss weitergehe. "Ich nehme nicht den Erstbesten, er muss schon etwas Ahnung mitbringen", betonte Aytac. Er wolle einen "würdigen Nachfolger".
Das Grundstück mit dem Imbiss und das Bahnhofsgelände haben, was die Besitzer angeht, nichts miteinander zu tun. Der Imbiss steht auf einem Privatgelände, das einem Geschäftsmann gehört, der in Lohr Ausstellungsräume für sein Sanitär- und Heizungsgeschäft betrieben hat.
Am Gleis 1 des Bahnhofs kann man rund um die Uhr in einem E-Kiosk ohne Personal neben den Fahrkartenautomaten Snacks, Getränke, Zigaretten, Vapes für E-Zigaretten, heißen Kaffee und Süßigkeiten kaufen. Der Inhaber, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen will, betreibt zwei weitere Standorte an der Sendelbacher Straße in Lohr und an der Hauptstraße in Partenstein.
Bis Ende des Jahres komme ein weiterer Standort an der Lohrer Vorstadtstraße hinzu, kündigte er in einem Telefonat mit der Redaktion an.
Wegen der notwendigen Nutzungsänderung sei er im Gespräch mit dem Landratsamt. Rechtliche Schwierigkeiten sieht er keine nach dem Kabinettsbeschluss Ende Juli zur Änderung des Ladenschlussgesetzes, dem zu Folge Läden ohne Verkaufspersonal künftig durchgehend betrieben werden dürfen.
Die Idee zu den E-Kiosken hatte der Betreiber vor zwei, drei Jahren, aber ihm kamen familiäre Entwicklungen dazwischen. "Nach der Verzögerung habe ich das Projekt letztes Jahr in Angriff genommen." Hauptberuflich arbeitet er bei Rexroth als Disponent. In der Bestückung der E-Kioske "steckt jede Menge Arbeit drin".