In einer Feierstunde in der Aula der Fachoberschule/Berufsoberschule (FOS/BOS) Marktheidenfeld erinnerten zahlreiche Redner an Krämers Verdienste. Ministerialbeauftragter Hansjörg Bosch ließ Krämers Laufbahn Revue passieren. Krämer kam 1969 als Mathematik- und Physiklehrer an die Realschule Marktheidenfeld und arbeitete zunächst nebenamtlich an der neuen FOS.
Offiziell wechselte Krämer 1971 an die FOS und wurde schon drei Jahre später - mit 31 Jahren - zum stellvertretenden Schulleiter ernannt. Diese Funktion hatte er unter drei Direktoren inne, bis er 2003 selbst die Führung "seiner" Schule übernahm. Bosch bezeichnete es als Verdienst Krämers, systematisch Beziehungen zu Behörden, Wirtschaft und sozialen Organisationen geknüpft und damit die Basis für eine "ausgezeichnete Zusammenarbeit mit außerschulischen Einrichtungen" gelegt zu haben.
Der Ministerialbeauftragte lobte Krämer als "von ganzen Schülergenerationen gerühmten Mathelehrer", "überzeugenden Lehrmeister" und "feinfühligen Schulleiter mit Neigung und Herz". Sein Fazit: "Eine FOS/BOS ohne Krämer kann man sich noch nicht so recht vorstellen."
Landrat Armin Grein würdigte als Schulträger die Kompromissbereitschaft Krämers. Im Beisein anderer Schulleiter sagte er zu ihm: "Sie haben nicht nur Forderungen gestellt, sondern auch die Belange des Landkreises berücksichtigt." Grein dankte für die gut ausgebildeten jungen Leute, die qualifizierte Arbeitsplätze in der Region erhielten.
Marktheidenfelds Bürgermeister Dr. Leonhard Scherg befand: "Erwin Krämer verkörpert die FOS - er war Mädchen für alles." Er dankte für das Engagement des Schulleiters, ohne das es die FOS heute in Marktheidenfeld nicht mehr geben würde.
Weggefährte Ludwig Keller sprach als Vertreter der FOS-Direktoren persönliche Erinnerungen und Anekdoten an. Nicht jeder kenne die FOS in Marktheidenfeld, aber jeder "dem Krämer seine Schule".
In der gemeinsamen Zeit an der Marktheidenfelder FOS und bei privaten Treffen habe er die humorvolle und kontaktfreudige Art seines Kollegen kennen gelernt. Über seinen "Fast-Nachbarn" sagte der Leiter der FOS Aschaffenburg: "Vom Erwin haben wir schon vor Jahrzehnten das Lied vom Holzmichl gelernt." In Anspielung darauf wünschte Keller: "Bleib gesund und vergiss das Zappeln nicht."
Realschulrektor Ditmar Endres dankte auch im Namen von Schulleiter Dr. Kurt Blaschke vom Balthasar-Neumann-Gymnasium für die Zusammenarbeit und bereichernde Gespräche in der "Dreier-Clique."
Den Erfolg von Krämers Arbeit beleuchtete Wolfgang Mittmann (Warema, Marktheidenfeld) als Vertreter der Wirtschaft. Er freute sich, dass man dem Ingenieurmangel im Landkreis durch die Ausbildung von FOS-Schülern begegnen könne. Nicht wenige von ihnen säßen heute in leitenden Funktionen namhafter MSP-Betriebe. Mittmann, der 1973 selbst an der FOS gelernt hatte, erinnerte sich an Krämer als "klasse Lehrer und netten Menschen".
Markus Zinßer vom FOS-Förderverein hatte Krämer als Schulleiter mit viel Einfühlungsvermögen erlebt, den man einfach mögen müsse. Elternbeiratsvorsitzende Anita Döppler sprach von einer Zusammenarbeit, "die nicht besser hätte sein können". Schülersprecher Johannes Kuhn kennzeichnete die Schule als Ort des Miteinanders, an dem man sich wohlfühle. Sein "Zeugnis" für Krämer enthielt die "Note sehr gut und vielen, vielen Dank!" Personalrat Gerd Dobesch dankte Krämer, der zuhören und erzählen könne wie kaum ein anderer. "Du hast geholfen, wo du konntest."
Der scheidende Schulleiter dankte für die Lobesworte und bekannte, dass die Arbet "in erster Linie Freude gemacht hat". Der Abschied falle ihm nicht leicht; er wisse die Schule aber in guten Händen.
Neuer Schulleiter ab 1. August ist Krämers bisheriger Stellvertreter Karl Fuchs, der 1952 in Würzburg geboren und in Roßbrunn aufgewachsen ist. Der Studiendirektor ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt in Lengfurt. Nach dem Studium von Englisch und Sport fürs Gymnasium in Würzburg lehrte Fuchs in Augsburg und am BNG Marktheidenfeld. Seit 1982 ist er an der FOS/BOS und seit 2003 Krämers Stellvertreter.