In der zwölften Gemeinderatssitzung des Jahres wurden schwerpunktmäßig Informationen zur geplanten Starkstromtrasse SüdWestLink und zum Vorranggebiet WK3 für neue Windkraftanlagen am Eidenbacher Hof ausgetauscht. Danach kam noch der Jahresrückblick des Bürgermeisters.
In dem neu auf die Tagesordnung aufgenommenen Punkt ging es um das Vorranggebiet WK3 Eidenbacher Hof mit der Berufung von Mitgliedern für die Vergabegruppe. Am Eidenbacher Hof sollen drei Windräder errichtet werden. Die Eigentümer wurden angesprochen und 78 Prozent der Grundbesitzer mit 95 Prozent Flächenanteil stimmten dem Vorhaben zu.
Nun soll eine Vergabegruppe gebildet werden, bestehend aus dem Bürgermeister, zwei Eigentümern sowie drei Gemeinderäten. Diese soll sich im März, Juni und Juli zu Beratungen über die Festlegung der Kriterien, Auswertung der Ergebnisse und zu Bietergesprächen treffen. Als Mitglieder seitens des Gemeinderates stellen sich Eberhard Freye, Norbert Hutzelmann und Ernst Reinhardt zur Verfügung.
Bereiche werden festgelegt
Mehrere neue Starkstromleitungen mit dem Namen SüdWestLink (DC42) sind durch den Landkreis geplant. Neben den Wechselstromtrassen sind weitere vier Gleichstromtrassen geplant, durch die der im Norden Deutschlands erzeugte Strom in den Süden gebracht werden soll. Die Übertragungsnetzbetreiber Tennet, 50 Hertz und Transnet BW wollen diese vier Großprojekte NordOstLink, OstWestLink, NordWestLink und SuedWestLink gemeinsam angehen und bündeln sich in der Kooperation StromNetzDC.
Die Bundesnetzagentur legte nun Bereiche fest. Für das Gemeindegebiet liegt dieser Bereich zwischen Gräfendorf und Diebach, in der nun der exakte Trassenverlauf im Rahmen der Planfeststellung ermittelt wird. Die Leitungen NordWestLink (DC 41) und SuedWestLink (DC 42) sollen parallel durch das Gemeindegebiet geführt werden. Sie sollen in drei Gräben mit je drei Kabeln zwei Meter tief in die Erde verlegt werden. Die Schutzstreifen, die nach der Fertigstellung nur noch eingeschränkt genutzt werden können, betragen etwa 38 Meter. Im Februar 2024 soll der Trassenvorschlag veröffentlicht werden, Mitte 2024 erfolgt dann der Planfeststellungsbeschluss, 2026 sollen die Planfeststellungsunterlagen eingereicht werden, 2028 soll der Baubeginn sein.
Die Gemeinde Gräfendorf wird durch die Firma "actago GmbH" als externer Dienstleister in den Bereichen Informationssicherheit und Datenschutz betreut. Aufgrund von personeller Umstrukturierung in der Firma bekommt die Verwaltungsgemeinschaft Gemünden und deren Mitgliedsgemeinden einen neuen Ansprechpartner für den Bereich Datenschutz. Die bisherige Datenschutzbeauftragte Pia Pieringer wird durch Thomas Sturm abgelöst.
Großprojekt "Saaletaler Höfe"
In seinem Jahresrückblick sprach Bürgermeister Johannes Wagenpfahl das Großprojekt "Saaletaler Höfe" im Dorfzentrum Gräfendorf an, das ein Finanzvolumen von sechs Millionen Euro hat und im Jahr 2024 begonnen werden soll. Abgeschlossen sind die Planungen für den Radweglückenschluss von Michelau zur Roßmühle, die Quellsanierung in Weickersgrüben, der Abriss und die Platzgestaltung des neuen Feuerwehrgerätehauses in Michelau. Aktuell geht der Glasfaserausbau recht gut voran, in Planung ist eine Windkraftanlage beim Eidenbacher Hof und das Baugebiet "Lagfeld" mit den anstehenden Bodenuntersuchungen zu einem Siedlungsgebiet aus der Alt- und Mittelsteinzeit.