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Main-Spessart
Nisthilfe für Luftakrobaten
In Mönchberg steht der erste Mauerseglerturm im Spessart (von links): Oliver Kaiser (Naturpark), Sascha Weigl (Bauhof), Bernd Wetzel (Bürgermeister), Daniel Müller (Raiffeisenbank), Holger Jalowitzki (Sparkasse), Thomas Staudt (Umweltbeauftragter), Sigmund Geiger (Bauamt) und Ulrich Müller (Untere Naturschutzbehörde).
Foto: Kathrin Günzelmann | In Mönchberg steht der erste Mauerseglerturm im Spessart (von links): Oliver Kaiser (Naturpark), Sascha Weigl (Bauhof), Bernd Wetzel (Bürgermeister), Daniel Müller (Raiffeisenbank), Holger Jalowitzki (Sparkasse), ...
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 10.02.2025 02:35 Uhr

Mauersegler finden immer weniger Nistplätze. In Mönchberg im Spessart (Lkr. Miltenberg) soll ein neu errichteter Turm den Vögeln eine neue Heimat bieten, berichtet der Naturpark Spessart in einer Pressemitteilung, der folgende Informationen entnommen sind.

Jeden Sommer jagen Mauersegler mit pfeilschnellen Manövern durch die Straßen von Mönchberg, ihre schrillen Rufe erfüllen die Luft. Doch ihr eleganter Flug täuscht über eine besorgniserregende Entwicklung hinweg: Die Zahl der Vögel hat sich in den vergangenen Jahren fast halbiert. Hauptgrund ist der Verlust alter Gebäude, die den Mauerseglern als Nistplätze dienten. Nun soll ein neues Bauwerk Abhilfe schaffen – der erste Mauerseglerturm im Naturpark Spessart.

Ein Turm für den Artenschutz

Am 27. Januar wurde das Projekt offiziell eingeweiht. Bürgermeister Bernd Wetzel erinnert sich an seine anfängliche Skepsis: „Auf den Plänen wirkte der Turm sehr groß. Aber jetzt bin ich begeistert – er passt perfekt hierher.“ 

Mauersegler finden immer weniger Nistmöglichkeiten und Nahrung - ihre Zahl hat sich in Mönchberg in den letzten Jahren drastisch verringert.
Foto: Gunther Zieger | Mauersegler finden immer weniger Nistmöglichkeiten und Nahrung - ihre Zahl hat sich in Mönchberg in den letzten Jahren drastisch verringert.

Die Idee zu dem Turm hatten Thomas Staudt, Umweltschutzbeauftragter der Gemeinde Mönchberg, und Torsten Ruf, ehemaliger Gebietsbetreuer für Grünland im Naturpark Spessart. Staudt ist ein großer Bewunderer der Vögel: „Die Mauersegler gehören zu Mönchberg wie der Luftkurort-Charakter.“

Gemeinschaftsprojekt mit breiter Unterstützung

Das 20.000 Euro teure Projekt wurde durch gemeinschaftliches Engagement möglich. 70 Prozent der Kosten wurden durch Fördermittel der Regierung von Unterfranken finanziert. Den restlichen Betrag steuerten die Raiffeisenbank Elsavatal, die Sparkasse Aschaffenburg-Miltenberg, der Imkerverein Mönchberg, der Rotary-Club Obernburg sowie private Spender bei, darunter auch Thomas Staudt.

„Unsere Bank unterstützt gerne nachhaltige Projekte wie diese“, sagte Daniel Müller von der Raiffeisenbank Elsavatal. Auch Holger Jalowitzki, Filialdirektor der Sparkasse in Eschau, freut sich über das Vorhaben: „Die ehemals von uns geförderte Artenschutzwiese in Mönchberg ergänzt den Mauerseglerturm ideal, da sie den Vögeln eine Nahrungsquelle bietet.“

48 neue Nistplätze – und ein besonderer Trick

Der 48 Nisteinheiten umfassende Turm soll ab Ende April die ersten gefiederten Bewohner anlocken. Um die Mauersegler auf ihr neues Zuhause aufmerksam zu machen, wird ein spezielles Audiogerät installiert. Es sendet Mauersegler-Rufe aus, um die Vögel auf den Turm aufmerksam zu machen – eine bewährte Methode, um ihnen künstliche Niststätten schmackhaft zu machen.

„Die Mauersegler sind faszinierende Tiere“, erklärt Thomas Staudt. Sie verbringen fast ihr gesamtes Leben in der Luft: Sie schlafen, jagen und paaren sich sogar im Flug. Nur zum Brüten kehren sie in ihre Nester zurück.

Vorbild für weitere Gemeinden?

Mit der Fertigstellung des Projekts hoffen die Initiatoren, den schwindenden Bestand der Mauersegler in Mönchberg zu stabilisieren. Eine am Turm angebrachte Schautafel soll gleichzeitig die Bevölkerung über die Bedeutung des Artenschutzes informieren.

Oliver Kaiser, Geschäftsführer des Naturparks Spessart, sieht das Bauwerk als Vorzeigeprojekt: „Der Mauerseglerturm steht für die enge Verbindung zwischen Mensch und Natur.“ Der Biologe hofft, dass andere Gemeinden dem Beispiel Mönchbergs folgen und ähnliche Projekte umsetzen, auch wenn der aktuelle Fördermittelstopp aus München weitere Vorhaben derzeit schwierig mache. „Nicht nur Mauersegler, auch Schwalben finden in unseren Ortschaften immer seltener geeignete Nistplätze“, erklärt Kaiser.

 
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