Zehn Klimmzüge, 300 Meter rudern und einen zweieinhalb Tonnen schweren Geländewagen 15 Meter weit ziehen – da geriet selbst Veranstalter Sven Amend bei der Vorführung außer Atem. Und dabei handelt es sich nur um eine kleine Auswahl der Vielzahl an Übungen, die Amend sich mit seinen beiden Trainern für das am Samstag erstmals ausgetragene Event „MSP sucht den Sportstar“ ausgedacht hatte.
Drei verschiedene Parcours
Drei Parcours standen zur Auswahl: „Skill“, „Power“ und „Athletik“, wobei jeweils unterschiedliche Fähigkeiten gefragt waren. Sportlich anspruchsvolle Herausforderungen waren sie alle, was den Ehrgeiz der 24 Teilnehmer unter Jubel und Anfeuerungsrufen des zahlreich erschienenen Publikums jedoch erst recht anfachte. „Das war eine Spitzenleistung“ lobte Amend die erste weibliche Wettkämpferin Juliana Vormwald, trotzdem sich bei aller Schnelligkeit ein paar Unsauberkeiten eingeschlichen hatten. Entsprechend zufrieden zeigte sich die 20-jährige im Anschluss, auch wenn es sie wurmte, dass trotz speziellen Trainings die knapp vier Meter hohe „Warped Wall“ eine Nummer zu groß war: „das kratzt etwas am Ego, auch wenn alle sagen, es fehlt nicht mehr viel.“
Bei der gekrümmten Wand handelte es sich um die finale Disziplin der „Athletik“-Strecke, die sich an dem beliebten Fernsehformat „Ninja Warrior“ orientierte. Hierfür hatte sich Amend im Vorfeld Rat bei Lukas Kaufmann geholt: „Hangeln muss unbedingt mit ins Programm“, lautete dessen Devise. Und der junge Marktheidenfelder muss es wissen, denn er hatte es nach erfolgreich absolviertem Vorentscheid in die zweite Runde der RTL-Show geschafft. Die dort vertretenen Disziplinen einmal selbst auszuprobieren, dürfte nahezu jeden Zuschauer reizen und war auch Amends Gedanke hinter der Veranstaltung: „Warum nur im Fernsehen zusehen und nicht selber einmal mitmachen?“
Stand Up-Paddling auf dem Trockenen
Amend wollte damit „auch mal wieder was Neues machen, was es so im Umkreis noch nicht gab“. Da traf es sich umso besser, dass der Gemündener Wilhelm Ciufrida pünktlich zur Veranstaltung ein völlig neuartiges Trainingsgerät zum Gebrauch freigegeben hatte, das sogenannte „SUP dry“. „SUP“, das steht für „Stand Up Paddling“, bei dem man aufrecht auf einem Surfbrett steht und sich mit einem Stechpaddel fortbewegt. Diesen Sport außerhalb des Wassers auszuüben war bislang nicht möglich, weshalb der 77-jährige Erfinder stolz von einer „Weltneuheit“ spricht. Im Boxcamp können Interessierte das Gerät bald selbst ausprobieren.
„Da war von allem was dabei“, bilanzierte Camp-Trainer Karen Waragjan, der das Ziel der Veranstaltung darin sah, die Hobbysportler abseits der üblichen Trainingseinheiten zu Höchstleistungen zu motivieren. Dass dies gelang, darin waren sich sowohl Teilnehmer als auch Veranstalter einig und Amends Ankündigung, den Wettbewerb im nächsten Jahr „auf jeden Fall wieder stattfinden“ zu lassen, war damit nur folgerichtig.
Platzierungen
Skill: 1. Jasmin Skafidas, 2. Juliana Vormwald, 3. Alexander Forster. Power: 1. Philipp Göbel, 2. Viktor Weber, 3. Marvin Möller und Bernd Giese. Athletik: 1. Ingo Riedmann, 2. Lukas Kaufmann und Philipp Göbel, 3. Peter Janetzky.