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GEMÜNDEN
Nie wieder Krieg
Gabriele Haupt
Gabriele Haupt
 |  aktualisiert: 02.04.2014 16:44 Uhr

Frieden und Sicherheit im 21. Jahrhundert“, so lautete der Vortrag von Walter Kolbow, (SPD) zu dem das P-Seminar Sozialkunde unter der Leitung von Andreas Raps ins Friedrich-List-Gymnasium (FLG) eingeladen hatte. Der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Verteidigung sprach in der voll besetzten in der Veranstaltungsreihe „Wissen für alle“. Eines wurde den Zuhörern, zu denen der Bundestagsabgeordnete Bernd Rützel gehörte, laut der Pressemitteilung schnell klar: Walter Kolbow ist ein Kenner der Materie, der die Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands über Dekaden hinweg als Bundestagsabgeordneter begleitet und mitgestaltet hat.

Der aktuelle Konflikt in der Ukraine zog sich dabei wie ein roter Faden durch die Erläuterungen Kolbows. Es gebe permanent Krisen und Konflikte auf der Welt, denn diese habe sich von einer bipolaren zu einer multinationalen entwickelt, die ehemaligen Machtblöcke hätten sich aufgelöst und Sicherheitspolitik drehe sich im 21. Jahrhundert um weit mehr Gesichtspunkte als früher. Umso mehr betonte Kolbow die Notwendigkeit eines ununterbrochenen Kommunikationsflusses. Ginge es nach ihm, so wäre der russische Staatspräsident nicht kurzfristig aus dem Kreis der G 8 ausgeschlossen worden. Denn nur wer miteinander rede, könne Konflikte vermeiden.

Zur Untermauerung seiner Thesen streute Kolbow Biographisches ein. So habe ihn 1992 einer seiner ersten Auslandsbesuche auf die Killing Fields nach Kambodscha geführt – Massengräber von Opfern des Pol-Pot-Regimes. Dies sei ein einschneidendes Erlebnis gewesen, das ihm den Wert der Demokratie eindringlich vor Augen geführt habe. Ein weiterer prägender Moment sei sein Engagement nach dem Bürgerkrieg im ehemaligen Jugoslawien gewesen, bei dem europäische UN-Truppen Massenmorde nicht hätten verhindern können.

Da das FLG als einzige Schule n Bayern einen Schüleraustausch mit dem Kosovo unterhält, ging Kolbow auch die aktuelle Entwicklung dort ein und erläuterte den Paradigmenwechsel der Bundeswehr. Diese müsse sich künftig eher, entschiedener und substanzieller einbringen. Es gelte, Lehren aus der Geschichte zu ziehen: Nie wieder Krieg, nie wieder allein.

 
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