
Das Heimtierfachgeschäft "Nickis Tierparadies" des Ehepaars Kornder an der Lohrer Vorstadtstraße schließt nach rund achteinhalb Jahren Ende September. Der Grund sei nicht im wirtschaftlichen, sondern im persönlichen Bereich zu suchen, erläuterte Gerhard Kornder auf Anfrage unseres Medienhauses. Derzeit läuft der Räumungsverkauf.
Im Februar 2015 haben Sabine und Gerhard Kornder "Nickis Tierparadies" eröffnet. Das Geschäft ist nach ihrer Labradorhündin Nicki benannt. Die Anschaffung der Hündin löste auch die Eröffnung aus – denn es habe sich gezeigt, dass man als Hundebesitzer in den Lohrer Supermärkten außer Futter wenig fürs Tier bekomme, qualifizierte Beratung schon gar nicht, sagte Sabine Kornder bei der Eröffnung. Sie kommt aus dem Einzelhandel und ist wie ihr Mann Gerhard Kornder mit Tieren aufgewachsen.
Verkauf und Umgang mit Kunden liegen ihr. Für die Familie stand fest: Wir machen einen Laden für Heimtiere auf. Mit dem früheren Schlecker-Markt an der Vorstadtstraße wurde ein Standort gefunden. Dort gab es fast alles fürs Heimtier – bis auf Tiere selbst.
Sabine Kornder arbeitete seither als Geschäftsführerin, Gerhard Kornder unterstützte sie bei Kalkulationen und Vertragsangelegenheiten. Der Rodenbacher verwies auf Anfrage der Redaktion auf gesundheitliche Probleme. Diese Botschaft seines Körpers dürfe er nicht übergehen.
Es sei schwer, Personal zu finden. Bei der Suche nach einem Nachfolger im Bekanntenkreis und im Netzwerk um das Geschäft, das sich im Laufe der Jahre gebildet hat, "bekamen wir eine Absage nach der anderen", berichtete er. In der aktuellen Lage wolle niemand einen Laden eröffnen.
Auf keinen Fall habe die Schließung wirtschaftliche Gründe. Der Laden sei gut gelaufen, obwohl die Corona-Zeit und die extremen Verteuerungen seit dem letzten Jahr natürlich Gewinneinbußen gebracht hätten. Der "Haustierboom" in der Pandemiezeit hat sich laut Kornder in Lohr nicht bemerkbar gemacht.
Der Laden werde Ende September geschlossen, kündigte er an. Bis dahin laufe der Ausverkauf. Der Verkauf der Ladeneinrichtung sei weitestgehend geregelt. "Daher schauen wir entspannt in die Zukunft", so Kornder.
Seine Frau habe bereits Angebote für die Zeit nach der Schließung bekommen, er selbst werde sich zurückziehen. Kornder versicherte, der Werbegemeinschaft bleibe er erhalten, soweit es sein Gesundheitszustand zulasse. Seit einigen Jahren organisiert er mit Modehändler Jürgen Müller das Frühlings- und das Rambourfest für den Zusammenschluss der Lohrer Einzelhändler.