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Karlstadt
Nicht alltägliche Flöten- und Gitarrenklänge in der Spitalkirche St. Jakobus in Karlstadt
Claudia Rothkegel-Risser an der Alt- und Sopranblockflöte und Albin Heinl an der Gitarre warteten in der Spitalkirche in Karlstadt mit Kompositionen des 16. bis 18. Jahrhunderts auf.
Foto: Elisabeth Heinl | Claudia Rothkegel-Risser an der Alt- und Sopranblockflöte und Albin Heinl an der Gitarre warteten in der Spitalkirche in Karlstadt mit Kompositionen des 16. bis 18. Jahrhunderts auf.
Bearbeitet von Stefanie Koßner
 |  aktualisiert: 14.07.2022 02:41 Uhr

In der gut besuchten Spitalkirche in Karlstadt konnten Kulturinteressierte am 25. Juni ein Recital mit einem nicht alltäglichen Programm erleben. Claudia Rothkegel-Risser an der Alt- und Sopranblockflöte und Albin Heinl an der Gitarre warteten mit Kompositionen des 16. bis 18. Jahrhunderts auf. Dies geht aus einer Pressemitteilung der Kantorei St. Andreas hervor.

Gleich das Eröffnungsstück, eine tänzelnde Recercada von Diego Ortiz, Kapellmeister am Hof des spanischen Vizekönigs in Neapel, habe erahnen lassen, was die Zuhörerinnen und Zuhörer erwartete: Eine Stunde mit intimen, zarten und spannungsvoll leisen Tönen, zugleich aber auch "energiegeladene Klangkaskaden". Das Duo musizierte laut Mitteilung  "immer dem Charakter der jeweiligen Komposition gerecht werdend, mal tänzerisch, mal zurückhaltend, mal höfisch festlich".

Kunstvolle Figuren und mitreißende schnelle Sätze

Gitarrist Heinl habe als Solist mit der Intavolierung "Lachrimae Pavan" von John Dowland beeindruckt – dem bedeutendsten Lautenkomponisten des Elisabethanischen Zeitalters. Heinl sei es gelungen, den Zuhörenden einerseits die Struktur des Stücks mit seinen komplizierten Stimmverläufen zu erschließen und andererseits ein stimmungsvolles Bild zu zeichnen.

In Georg Philipp Telemanns viersätziger Sonate in a-Moll habe Rothkegel-Risser ihrer Altflöte gänsehautverdächtige Töne entlockt. Von einer "facettenreichen Dynamik, kunstvollen Figuration und verspielten Ornamentik" waren laut Pressemitteilung die Wiederholungen der langsamen Sätze geprägt, mitreißend gestaltet seien die beiden schnellen Sätze gewesen. Heinl habe diesen mit zeichnenden Bässen und akkordischen Akzenten den metrischen Zusammenhalt verpasst.

Zuhörer konnten Ausloten des Mit- und Gegeneinanders miterleben

Das Schlussstück der Kammermusik, ein programmatischer Brückenschlag zu den zu Beginn gehörten Stücken, bildete die Variationsfolge über den "La Follia"-Bass von Arcangelo Corelli. Dieser habe hier 23 anspruchsvolle Variationen auf einem der ältesten überlieferten harmonisch-melodischen Satzmodelle der europäischen Musikgeschichte überliefert. Das Konzept dieser Reihe lebe von der Abwechslung. Mal erscheine die melodische Bewegung im Diskant, mal im Bass. Dieses Ausloten des Mit- und Gegeneinanders hätten die Anwesenden direkt miterleben können.

 
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