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Neustart des Krimikellers: „Open Air im Pfarrgarten“
Ende Mai möchte Michael Franz endlich wieder Leben auf die Bühne bringen. Die ausgewählten Stücke kommen mit möglichst wenig Aufwand und wenigen Darstellern aus.
Im Garten hinter der Kirche sollen ab Ende Mai die ersten Vorstellungen laufen. Durch Besucherinseln soll Abstand gehalten werden.
Foto: Susanne Feistle | Im Garten hinter der Kirche sollen ab Ende Mai die ersten Vorstellungen laufen. Durch Besucherinseln soll Abstand gehalten werden.
Susanne Feistle
 |  aktualisiert: 13.05.2021 02:16 Uhr

Es tut sich wieder was im Krimikeller von Michael Franz. Nachdem Pandemie-bedingt seit Januar vergangenen Jahres keine einzige Aufführung stattfinden konnte, werden im Gebäude momentan Luftfilteranlagen eingebaut. Die Luft wird dann nahezu keimfrei, erklärt Denis Talic von der Firma Herbert Wagner Haustechnik aus Biebergemünd das System.

Es handelt sich um sogenannte UV-C-Luft-Desinfektionsgeräte. Mit dem favorisierten System wird die Luft nicht einfach gefiltert, sondern die Luft wird angesaugt und durch UV-C-Lampen werden die in der Luft enthaltenen Viren im Belüftungskanal abgetötet. Solche Anlagen wurden bisher hauptsächlich in Schlachthöfen oder Werkzeughallen eingesetzt. Dort war die Lautstärke der Geräte kein Problem. Für Franz aber ist genau das essentiell. "Die Geräte dürfen nicht zu laut und auch nicht zu hell sein". Denn das würde die Aufführungen massiv beeinträchtigen.

Zwei Anlagen, um Lautstärke drosseln zu können

Leistungstechnisch hätte eine der Anlagen im Keller gereicht. Aber um die Lautstärke drosseln zu können, hat Franz sich für zwei Anlagen entschieden, die man dann jeweils auf halber Leistung laufen lassen kann: "So hat man die volle Reinigungsleistung bei reduzierter Lautstärke". Sollte auch das noch zu laut sein, kann man noch mit Schalldämpfern arbeiten. Die bereits vorhandenen Lüftungsanlagen werden ebenfalls mit verwendet und im Vorraum werden zwei kleinere Anlagen installiert, wie sie die Fachfirma inzwischen auch in zahlreichen Kindergärten und Arztpraxen eingebaut hat.

Mitarbeiter der Fachfirma Herbert Wagner aus Biebergemünd installieren die Luftfilteranlagen im Vorraum des Krimikellers
Foto: Susanne Feistle | Mitarbeiter der Fachfirma Herbert Wagner aus Biebergemünd installieren die Luftfilteranlagen im Vorraum des Krimikellers

Franz warnt ausdrücklich vor "unredlichen Leuten", die jetzt versuchen mit solchen Anlagen ein Geschäft zu machen: "Mir wurden teils völlig überdimensionierte Anlagen angeboten. Ich bin ein vertrauensseliger Mensch, aber was ich da so erlebt habe", erzählt er kopfschüttelnd.

Die Kosten für die Anlagen in Höhe von 20 000 Euro sind förderfähig. Hilfreiche Tipps hierzu bekam er von "Bayern Innovativ", erklärt Franz. Für ihn ist es auch nach der Pandemie sehr wichtig, dass er den Besuchern ein gutes Gefühl geben kann: "Man weiß nicht, wie die Leute reagieren, wenn das vorbei ist".

Los geht es mit "Eine Leiche zum Kaffee"

Ende Mai möchte Franz endlich wieder Leben auf die Bühne bringen. Bei den ausgewählten Stücken war jedoch wichtig, dass sie mit möglichst wenig Aufwand und wenigen Darstellern auskommen. Das ist speziell auch für die Proben in der aktuellen Situation wichtig. Ab 27. Mai soll das Kriminalstück "Eine Leiche zum Kaffee" von Stefan Keim laufen. Das Stück wird umrahmt von kleinen Lesungen. Am 19. Juni gibt es die Nachtlesung "Cristos` Himmelfahrt" (Lesung mit Tanz mit Matthias Hahn und Agnes Renner)

Und da die Kinder, laut Franz in der Pandemie besonders betroffen sind, soll es erstmals auch ein Kinderstück geben. Mit "Frieda Maus heckt was aus" von Joe Henselewski kann man dann ab 19. Juni miterleben, was die die alte Katze vom Bauern Karl alles anstellt.

Alle Stücke sollen bei schönem Wetter im Garten hinter der Kirche aufgeführt werden. Pausen soll es Pandemie-bedingt keine geben. Getränke werden zu Beginn und am Ende der Vorstellung auf dem Kirchplatz angeboten. Franz dankt schon jetzt Bernd Müller und der Kirchengemeinde, die die Flächen zur Verfügung stellen.

Mit kleinen Bühnenteilen Besucherinseln schaffen

Bei schlechtem Wetter möchte Franz, wenn bis dahin möglich, in den Krimikeller. Da bekommt er vielleicht 25 Leute rein, in den Außenbereich passen 30 bis 35. Das muss er aber noch genau austüfteln und planen, wenn er die bis dorthin geltenden Bestimmungen erhält.

Mit kleinen Bühnenteilen möchte Franz eine Art Besucherinseln schaffen. Mit denen ist dann der erforderliche Abstand von vornherein vorgegeben. Franz zeigt sich zwar guter Dinge, aber letztendlich hängt jetzt erst mal wieder alles davon ab, was in der nächsten Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung stehen wird. Informationen zu den Aufführungen unter www.krimikeller.de

 
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