
Knapp 200 Bürgerinnen und Bürger füllten am vergangenen Sonntag beim Neujahrsempfang der Marktgemeinde Neubrunn den Pfarrsaal. Bürgermeister Heiko Menig (CSU) dankte den Helferinnen und Helfern am Büfett und ließ es sich nicht nehmen, über 150 An- und Abwesende namentlich zu erwähnen und ihnen zu danken: "Es sind Menschen, die mit ihrem vorbildlichen ehrenamtlichen Engagement die Grundpfeiler unserer Gemeinschaft und der Demokratie stärken. Sie tragen den Namen Neubrunn und Böttigheim in die Welt hinaus". Ihr Einsatz gelte dem Allgemeinwohl.
Besonderer Dank galt Robert Müller, der nach 25 Jahren sein Amt als Vorsitzender des Gesangsvereins "Klangfarben Böttigheim" im vergangenen Jahr abgegeben hatte, und Alfred Faulhaber als langjährigem Vorsitzenden beim Böttigheimer Musikverein. Menig begrüßte Pfarrer Stefan Vuletić, die Ehrenbürger und Ehrenmedaillenträger sowie die Kommandanten der gemeindlichen Feuerwehren. Er hob den Einsatz des gemeindlichen Helfernetzwerks "Zeit für andere" hervor, das sich durch außergewöhnliche Hilfsbereitschaft, Empathie und Einsatzfreude auszeichne. Ein Dankeschön gab es auch für die Fahrerinnen und Fahrern des Bürgerbusses und dem Helferteam des Seniorenkreises. In seiner Rede erwähnte Menig die ehrenamtliche Arbeit der Mitglieder des Gemeinderats, der Feldgeschworenen, die Erfolge in den verschiedenen Sportvereinen und das Engagement der kirchlich Engagierten. Seine unmissverständliche Botschaft: Niemand, der oder die einen Beitrag in der Marktgemeinde leistet, darf übersehen werden.
Seine besondere Würdigung galt Susanne und Dieter Heunisch für die jahrelange Leitung des Seniorenkreises: "Ihr habt Herz und Seele investiert und mit eurer Arbeit Lebensfreude in den Alltag unserer Seniorinnen und Senioren gebracht." Der Bürgermeister dankte Helene Geldner und Sonja Menig für ihren Einsatz in der Senioren- und Damengymnastik: "Ihr macht Neubrunn beweglicher, gesünder und auch menschlicher." Als "Held des Alltags" wurde Hubert Kraft gewürdigt. Denn mit seiner außergewöhnlichen Leistung von 125 Blutspenden sei er ein Vorbild an Solidarität und Nächstenliebe. Menig betonte: "Jede einzelne Spende kann bis zu drei Menschenleben retten."
Im Rückblick auf das vergangene Jahr freute sich der Bürgermeister über die gelungene Umsetzung der Bürgerenergiegenossenschaft, die Beauftragung integrierter städtebaulicher und ländlicher Entwicklungskonzepte sowie viele kleinere Projekte. Menig ging es in seiner Neujahrsansprache allerdings nicht nur um Neubrunn. "Das neue Jahr wird mutige Demokratinnen und Demokraten brauchen", mahnte der Bürgermeister. Es gebe keine Zeit, um sich rauszuhalten. Selten sei die Demokratie so unter Druck geraten und die gesellschaftliche Spaltung so offensichtlich wie heute. Menig zeigte sich besorgt über Allianzen gegen die liberalen Demokratien: "Der Populist und verurteilte Straftäter Donald Trump wurde erneut zum US-Präsidenten gewählt und bedroht die amerikanische Demokratie von innen – genau wie beispielsweise Viktor Orbán in Ungarn oder ganz aktuell Herbert Kickl in Österreich." Eine immer größere soziale Ungleichheit erschüttere das Vertrauen vieler Menschen in die Handlungsfähigkeit des Staates. Dennoch gebe es Grund für Zuversicht, schloss der Bürgermeister: "Mit gegenseitiger Wertschätzung füreinander können wir unsere Gemeinde als Heimat für alle erhalten, die sich ein respektvolles Zusammenleben wünschen und unsere gemeinsamen Werte und Regeln teilen."
Schließlich überreichte Menig je einen Scheck über 300 Euro aus dem Erlös des "Tages der Vereine" an drei Initiativen, die über den Horizont der Gemeinde hinauswirken. Bedacht wurden die "Ahrtal-Hilfe Neubrunn", die "Togo-Hilfe Königheim-Neubrunn" und der Förderverein "SAmbiA e.V.", dessen Vorsitzende Anita Bartsch hatte 2024 das Bundesverdienstkreuz erhalten.
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Der Artikel wurde von Jens-Eberhard Jahn verfasst.