Der Gemeinderat Neuhütten beteiligt sich nicht an der offiziellen Antragstellung, den Spessart als Biosphärenregion anzuerkennen. Klar mit zwei zu neun Stimmen lehnte das Gremium in der Gemeinderatssitzung im Rathaus das Biosphärenreserat-Vorhaben ab.
In der April-Sitzung zeigte Sachgebietsleiter Sebastian Kühl vom Landratsamt Main-Spessart die Potenziale eines Biosphärenreservats auf. Allerdings konnten diese scheinbar das Gremium nicht überzeugen. Lediglich Markus Grimm und Franz Wirzberger gaben dem Vorhaben eine Chance.
Auch ein Beschluss unter den Voraussetzungen, dass beispielsweise eine ausreichende und ortsnahe Brennholzversorgung gewährleistet werden muss oder dass kein Rückbau von bestehenden Wegen erfolgt, änderte an der Abstimmung nichts.
Negative Erfahrungen
Zu negativ waren für einige Gemeinderäte die Erfahrungen der vergangenen Jahre, als bei Bauprojekten Naturschutzauflagen die Planungen erheblich beeinflussten. Beim Ausbau der Kläranlage war dies beispielsweise der Fall. Die Angst, bei Zukunftsprojekten einen Riegel von einem Amt vorgeschoben zu bekommen, war für viele Räte zu groß.
Für Bürgermeister Bernd Steigerwald überwogen ebenfalls die Nachteile. Wenn Neuhütten noch Tourismus oder Gastronomie hätte, sähe die Sache anders aus. Auch Alexandra Wirzberger sah keine Vorteile in einem Biosphärenreservat. Auch von Seiten der Bürger hat Fabian Kunkel wenig positives Feedback gehört. Edgar Karl sah seine Holzrechte eingeschränkt und meinte, dass eine ortsnahe Holzversorgung auch in Lohr sein könnte.
Markus Grimm sah das Risiko gering und argumentierte zu versuchen, die Entscheidungen im Prozess mitzubeeinflussen. Er sagte, er sitze lieber in einem Bus und sieht, wohin der Bus fährt und steigt aus, wenn es ihm nicht gefällt.