Mit der Ernennung zum Ehrenbürger ist der Neuhüttener Altbürgermeister Edmund Wirzberger am Donnerstagabend überrascht worden. Dass die Überraschung glückte, war dem gerührten Wirzberger anzusehen. "Ich bin sprachlos", sagte Wirzberger. Offiziell hatte Bürgermeister Bernd Steigerwald zur Verabschiedung der ausgeschiedenen Neuhüttener Gemeinderatsmitglieder zu einer Feierstunde in den Gasthof "Frische Quelle" nach Habichsthal geladen.
Mit der höchsten Auszeichnung, die eine Kommune zu vergeben hat, würdigte Steigerwald die Verdienste von Wirzberger. "Alles, was du in den 42 Jahren für die Gemeinde Neuhütten getan hast, kann man mit Geld nicht bezahlen", so Steigerwald.
Bürgermeister ab 1996
Begonnen hat das kommunalpolitische Engagement Wirzbergers im Gemeinderat Neuhütten im Jahr 1978. Sieben Legislaturperioden sollten folgen, davon jeweils sechs Jahre als Gemeinderat, als dritter und zweiter Bürgermeister. Als Franz Kunkel nach 30 Jahren als erster Bürgermeister in den verdienten Ruhestand ging, wählten die Neuhüttener 1996 Edmund Wirzberger zum neuen Rathaus-Chef. Ab 2008 übernahm er zudem für sechs Jahre den Vorsitz der Verwaltungsgemeinschaft.
Stolze 24 Jahre Chef der Kommune, setzte Wirzberger mit dem Gemeinderat zahlreiche Projekte um. Unter anderem stieß er die Planung der momentan laufenden Trinkwassererneuerung an.
"Du warst mit vollem Engagement Bürgermeister und setzte dich mit voller Tatkraft und persönlichem Einsatz für unsere Gemeinde und seine Bürger Tag für Tag ein", würdigte Steigerwald die Verdienste. Es gab in dieser Zeit viele schlaflose Nächte und wenig Zeit für die Familie und Privatleben, zählte Steigerwald auch die Schattenseiten des Ehrenamts auf. Für den großen Rückhalt bedankte er sich bei Wirzbergers Frau Bärbel mit einem Blumengruß.
"Der Bürger hat mich gewählt und da bin ich für den Bürger da", beschrieb Wirzberger seine Arbeitsauffassung. Er bedankte sich für die gelungene Überraschung sowie bei seiner Familie, "ohne die es nicht geht".
Viele Weggefährten von Altbürgermeister Wirzberger, wie aktive und ehemalige Mitarbeiter, Gemeinderäte, Bürgermeisterkollegen, folgten der Einladung der Gemeinde. Darunter auch Landrätin Sabine Sitter und ihr Vorgänger Thomas Schiebel. Eine Urkunde und ein neu erschienenes Buch über den Spessart überreichte Bürgermeister Steigerwald. Den Schoppen zur besseren Entschleunigung beim Buchlesen brachte Sitter mit. Sie dankte auch für die "Breite seiner 42-jährigen Tätigkeit" im Amt, das er mit viel "Herzblut" ausgeführt habe. Die Breite seines Engagements machte es laut Sitter vielleicht auch aus, zu erkennen, was die Bürgerinnen und Bürger brauchen. "In 54 Jahren nur zwei Bürgermeister, die Messlatte liegt also hoch", sagte Schiebel in Richtung Steigerwald und ging auf eine lange Bürgermeistertradition in Neuhütten ein.
Mit einem Gedicht ließ der ehemalige VG-Kämmerer Johann Krimm den Werdegang von Edmund Wirzberger Revue passieren. Weitere Dankesworte und die eine oder andere Anekdote aus Wirzbergers Amtszeit konnten Altbürgermeister Andreas Zuschlag und VG-Vorsitzender Stephan Amend zum Besten geben.
Zuvor bedankte sich Bürgermeister Steigerwald in der Feierstunde bei den ausgeschiedenen Gemeinderäten Simone Stenger, Adalbert Kunkel und Klaus Eich für ihre geleistete Arbeit im Gemeinderat. Alle drei waren seit 2008 im Rat und haben somit "maßgeblich zur Weiterentwicklung der Gemeinde beigetragen".