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Neuhütten
Neuhütten wird Gesellschafter im Regionalwerk: Energiewende aktiv mitgestalten
Jochen Kümmel
 |  aktualisiert: 16.03.2025 02:29 Uhr

Die Gemeinde Neuhütten hat sich entschlossen, Gesellschafter der Regionalwerk Main-Spessart GmbH zu werden. So entschieden die Gemeindevertreter in ihrer jüngsten Sitzung am Montagabend im Rathaus.

Die Regionalwerk Main-Spessart GmbH stellt eine Partnerschaft zwischen dem Landkreis, den Städten und Gemeinden sowie verschiedenen Energieversorgungsunternehmen dar. Ziel dieser Kooperation ist es, die Energieproduktion und -vermarktung in kommunaler Hand zu zentralisieren, sodass wirtschaftliche Vorteile nicht an externe Investoren abfließen. Die Struktur des Unternehmens sieht die Schaffung übergeordneter Projektgesellschaften vor, die den Ausbau von Windkraft- und Photovoltaikanlagen in der Region umsetzen sollen. Zudem ist eine Bürgerbeteiligung an diesen Projekten vorgesehen.

Wertschöpfung bleibt in der Region

Bürgermeister Bernd Steigerwald betonte die strategische Bedeutung der Entscheidung: Die Gemeinde setzt dabei auf eine nachhaltige Energiezukunft, bei der die Wertschöpfung in der Region bleibt. Das Regionalwerk eröffnet der Kommune die Möglichkeit, an der Energiewende aktiv mitzuwirken und langfristig wirtschaftlich zu profitieren. Der Beitritt bringt für Neuhütten eine finanzielle Verpflichtung mit sich, die im Gemeinderat umfassend diskutiert wurde.

Konkret verpflichtet sich die Kommune, von 2025 bis 2034 jährlich bis zu 6400 Euro in die Kapitalrücklage des Regionalwerks einzuzahlen. Die genaue Höhe dieser Einzahlungen wird durch die Anzahl der beteiligten Kommunen und den jeweiligen Kapitalbedarf des Unternehmens bestimmt.

Während einige Ratsmitglieder die Entscheidung als wichtigen Schritt in die Zukunft betrachten, gab es auch kritische Stimmen. Besonders wurde in Frage gestellt, ob eine kleinere Gemeinde wie Neuhütten tatsächlich wirtschaftlich davon profitieren kann. Zudem gibt es bisher in der Region kaum genehmigte Flächen für größere Wind- oder Photovoltaikprojekte, was die direkte Nutzung vor Ort ungewiss macht. Einige Gemeinderäte äußerten zudem Zweifel am Nutzen für die Gemeinde, insbesondere angesichts der angespannten Finanzlage Neuhüttens. Schließlich müssen über 60.000 Euro in den nächsten zehn Jahren investiert werden.

Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung

Dennoch wurde betont, dass der Beitritt die Möglichkeit einer Bürgerbeteiligung an zukünftigen Projekten eröffnet. Zusätzlich stärkt die gemeinsame Initiative den Einfluss der Kommunen auf die Energieversorgung. Gemeinderat Andre Stenger fasste es so zusammen: "Wir wissen nicht, welche Erträge uns in den nächsten Jahren erwarten. Aber wir wissen, dass wir ohne Beteiligung keine Möglichkeit haben, die Energiewende aktiv mitzugestalten."

Nach intensiver Diskussion entschied sich der Gemeinderat mit den Gegenstimmen von Edgar Karl, Franz Wirzberger und Thomas Herteux für den Beitritt zum Regionalwerk. Die Hoffnung besteht darin, dass sich die Investition langfristig auszahlt, sei es durch direkte wirtschaftliche Erträge oder durch eine stärkere regionale Kontrolle über die Energieinfrastruktur.

 
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