Im Geschichts- und Museumsverein Lohr (GMV) tut sich einiges. Kürzlich fand die gut besuchte Jahreshauptversammlung des GMV unter Leitung des Vorsitzenden Wolfgang Vorwerk statt.
Er stellte für Herbst 2023 unter anderem einen virtuellen Ausflug auf den jüdischen Friedhof in Laudenbach in Aussicht, zu dem Georg Schirmer aus Laudenbach das Lohrer Publikum in seinem Vortrag am 17. Oktober in der Alten Turnhalle einlädt.
Kürzlich konnte Wolfgang Vorwerk Marina Hanas, Leiterin des Stadtarchivs, ein gestochen geschriebenes Manuskript der 1898 in Lohr erschienenen "Geschichte der Stadt Lohr" von Friedrich Stein übergeben - möglicherweise die Druckvorlage für die Lohrer Druckerei 1898. Dank des Lohrers Erik Scheuplein, der diesen Schatz bei einer Dachbodenräumung erkannte.
Das am 11. März vorgestellte und vom GMV mit einem Druckkostenzuschuss geförderte Lohrer Häuserbuch von Josef Harth bereichert die Schriftenreihe des GMV um ein Juwel.
Der Thoraschrein aus der alten Synagoge in der Fischergasse, im September 2021 von Mitgliedern des Geschichtsvereins dort entdeckt und inzwischen im Spessartmuseum, wurde jüngst restauriert, mit finanzieller Unterstützung des GMV. Dabei war im Zuge der Maßnahme von Barbara Grimm, der Museumsleiterin, auch veranlasst worden, dass die interessante linke Seitenwand des Schreins mit ihren Dekors und Farben als Einzelstück eigens rekonstruiert wurde - einschließlich des wieder sichtbar gemachten vermeintlichen Hakenkreuzes, hier jedoch Symbol für ein Sonnenrad (es hatte schon 1930 mit Blick auf den heraufziehenden Nationalsozialismus in der jüdischen Welt Aufsehen erregt). Der Schrein wird Teil einer Judaica-Dauerausstellung im Spessartmuseum werden.
Weiterhin wurde in Umsetzung der Stadtratsbeschlüsse von 2018/2019 mit dem Leiter der städtischen Touristinformation, Jürgen Goldbach, vereinbart, die im Stadtgebiet geschaffenen öffentlichen Orte des Gedenkens an die ehemalige jüdische Gemeinde Lohrs mit Bildern und Begleittexten des GMV in die städtische Homepage einzustellen. Dazu gehört auch der Schloßmannblick auf dem Buchenberg. Auch eine Fortführung der Zuwegung zur ehemaligen Schloßmannhütte ist vorgesehen.
Schließlich hat Vorwerk Ulrich Englert kürzlich Unterstützung bei den Bemühungen um den Erhalt der Valentinuskapelle zugesagt. Gleiches gelte für das Bestreben um Anerkennung der Karfreitagsprozession als überregionales Kulturgut durch den Förderverein unter Vorsitz von Joachim Salzmann. Beides natürlich im Rahmen des Möglichen.
Von: Wolfgang Vorwerk