Nach dem Fest ist vor dem Fest. Kaum ist das historische Steinfelder Dorffest vorüber, steht die Lohrer Spessartfestwoche vor der Tür. Der Publikumsmagnet auf der Lohrer Mainlände nimmt am Freitagabend seinen Betrieb auf.
Während die Aufbauarbeiten auf dem Festplatz noch in vollem Gange sind, ist eine andere Vorbereitung bereits erledigt: Erstmals gibt es in diesem Jahr eigens für die Spessartfestwoche ein Sicherheitskonzept.
Am Dienstagvormittag trafen sich im Lohrer Rathaus sämtliche sicherheitsrelevanten Institutionen, um das Konzept zu besprechen. Dabei waren neben der Polizei, der Feuerwehr, dem Roten und dem Roten Kreuz auch Festwirt, Generalpächter des Vergnügungsparks und der Baukontrolleur des Landkreises Main-Spessart
Breitere Fluchtwege im Biergarten
Ihn dürfte an dem Sicherheitskonzept vor allem der neu erstellte Zeltplan interessieren. Dieser ist so komplex, dass für seine Erstellung eigens ein Ingenieurbüro angeheuert werden musste. Als wesentliche Neuerung gegenüber den Vorjahren sieht der Zeltplan breitere Fluchtwege vor. So ist der Hauptgang im Biergarten künftig drei statt bisher zwei Meter breit. Die Sitzplatzkapazität musste laut Festwirt Franz Widmann jedoch nicht verringert werden, weil der Biergarten insgesamt verbreitert werden konnte. Das 95 mal 29 Meter große Festzelt und der Biergarten bieten heuer rund 6400 Sitzplätze.
Neu ist auch der Sicherheitsdienst, der im Zelt und im Umfeld im Einsatz ist. Nachdem der Inhaber des bisherigen Sicherheitsdienstes das Geschäft aus Altersgründen aufgegeben hatte, wurde von Festwirt und Stadt ein neuer Dienstleister aus Aschaffenburg engagiert. Dieser, so Daus, habe sich beim dortigen Volksfest und beim Gemündener Heimatfest bereits bewährt.
Als ein Höhepunkt der Festwoche bewährt hat sich auch die Wahl von Miss und Mister Spessart. Dabei wird am Dienstagabend, 31. Juli, der Vorjahressieger Dominic Fischer nicht nur in der Jury sitzen, sondern auch eine Gesangseinlage bieten. Fischer hat bereits Musicalerfahrung.
Landrat in der Juy
In der Jury der Miss- und Mister-Wahl werden neben ihm auch dessen weibliches Gegenstück Natascha Faustka als amtierende Miss Spessart sitzen, daneben Landrat Thomas Schiebel, Bürgermeister Ernst Prüße, Tanzschulinhaberi Dagmar keim, Kabarettistin Rena Schwarz, das Festwirtsehepaar, Festwochenorganisator Dieter Daus sowie Vertreter der örtlichen Presse. Verhindert ist hingegen heuer der aus Lohr stammende Filmproduzent Hermann Joha.
Nicht fehlen darf natürlich bei der bevorstehenden Spessartfestwoche der Festwochenexpress. Der Buszubringer wird auch heuer auf 14 Linien Besucher aus dem Umland zur Festwoche und wieder zurück bringen. Beibehalten wird laut Daus die im Vorjahr erstmals angebotene Linie nach Karlstadt – „obwohl sie im Vorjahr die Erwartungen nicht ganz erfüllt hat“, so der städtische Festwochenorganisator. Das Defizit des Festwochenexpresses in Höhe von rund 20 000 Euro werden sich auch heuer Festwirt, Stadt und der Generalpächter des Vergnügungsparkes teilen.
Stadt wählte Fahrgeschäfte aus
Beim Vergnügungspark ist in diesem Jahr neu, dass die Stadt die Auswahl getroffen hat. Ein Gericht hatte in einem anderen Fall entschieden, dass es unzulässig ist, die Auswahl allein einem Generalpächter zu überlassen. Daher hat der Stadtrat nach der Ausschreibung in einer Fachzeitschrift aus 150 Interessenten die ausgewählt, die heuer dabei sein dürfen, darunter wieder mal ein Riesenrad. Der bisherige Generalpächter Horst Ferling wird jedoch auch heuer der Generalpächter sein, freilich mit den von der Stadt ausgewählten Schaustellern.
Der Startschuss für den Betrieb fällt in diesem Jahr übrigens eine Viertelstunde später. Grund: Der Festzug braucht aufgrund des Umwegs über die frischsanierte neue Mainbrücke etwas länger. Um 18.45 Uhr jedoch wird Bürgermeister Ernst Prüße am Freitagabend das erste Fass der 67. Lohrer Spessarfestwoche anstechen.