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Lohr
Neues Mehrgenerationencafé in Lohr: Mehr als nur Kaffee und Kuchen
Diakonisches Werk und evangelische Kirchengemeinde haben im Ulmerhaus ein Mehrgenerationencafé eröffnet. Es hat jeden Dienstag offen (außer an Feiertagen) und wird von ehrenamtlichen Helfern betrieben.
Foto: Thomas Josef Möhler | Diakonisches Werk und evangelische Kirchengemeinde haben im Ulmerhaus ein Mehrgenerationencafé eröffnet. Es hat jeden Dienstag offen (außer an Feiertagen) und wird von ehrenamtlichen Helfern betrieben.
Bearbeitet von Thomas Josef Möhler
 |  aktualisiert: 01.12.2019 02:10 Uhr

Mehr als nur Kaffee und Kuchen soll es im neuen Mehrgenerationencafé im Ulmerhaus geben. Das haben Dekan Till Roth und Michael Donath, der Geschäftsführer des Diakonischen Werks, bei der Eröffnung am Dienstag betont. Sie sprachen von einem Treffpunkt für Gedankenaustausch und Nachdenken.

Nach Roths Angaben wird das Mehrgenerationencafé in Kooperation von Diakonischem Werk und evangelischer Kirchengemeinde mit ehrenamtlichen Kräften betrieben. Dafür hätten sich bereits 26 Helfer gemeldet.

Denkbar sei auch eine Zusammenarbeit mit Schulen, die im Café Praktikumsplätze besetzen könnten. "Wir müssen in den nächsten Wochen ausloten, was gemeinsam möglich ist", so Roth.

Idee schon 2013

Die Idee für ein Mehrgenerationencafé sei bereits 2013 im Seniorenbeirat aufgekommen, berichtete Donath. Ein wichtiger Anschub sei der Gewinn von 15 000 Euro in einem Wettbewerb der Energieversorgung Lohr-Karlstadt zu deren 75-jährigen Bestehen 2014 gewesen.

Die Umsetzung verzögerte sich, weil man lange keine passenden Räume gefunden habe. "Es war unsicher, ob wir's jemals schaffen", sagte Donath. Dann habe die evangelische Kirchengemeinde signalisiert, dass sie die Jugendräume im Ulmerhaus zur Verfügung stellt. Diese seien behindertengerecht umgebaut worden.

Das Mehrgenerationencafé soll nach Donaths Worten Treffpunkt verschiedener Altersstufen, Familien, Alleinerziehenden und Alleinstehenden werden. Ziel: Miteinander ins Gespräch kommen. Um Menschen zu integrieren, die wegen ihrer geringen finanziellen Mittel sonst ausgegrenzt würden, funktioniere der Betrieb auf Spendenbasis.

Statt alleine zu Hause zu sitzen, sollten die Menschen im Mehrgenerationencafé soziales Miteinander ausleben können. Laut Donath verfügen alte Menschen über einen riesigen Erfahrungsschatz, den sie im Café an junge Menschen weitergeben könnten. "Wir möchten, dass das Café zum sozialen Treffpunkt in der oberen Altstadt wird", so Donath.

In der unteren Altstadt gebe es ja schon die Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt. Die 26 ehrenamtlichen Helfer arbeiteten in vier Teams. Über die Zahl war Donath begeistert: "Anfangs hatten wir große Zweifel, ob wir überhaupt genug Menschen finden, die sich engagieren wollen." Eine Schulung der Helfer sei der Eröffnung vorausgegangen.

Für nächstes Jahr kündigte Donath den Beginn einer Veranstaltungsreihe an. Geplant seien Vorträge von Ärzten und Psychologen, Spiel- und Bingonachmittage.

Bürgermeister Mario Paul sprach von einem "Ort zum Verweilen, nicht nur zum Konsumieren". Ihm fielen dazu Wiener Caféhäuser ein. Womöglich könnten sich auch Schüler zum Hausaufgabenmachen und zum Einüben von Referaten treffen.

Rampe in Eigenleistung

Für die Sponsoren sprachen Stefan Schinagl, kaufmännischer Leiter der Energieversorgung, und Manfred Heuer, Vorstand der Raiffeisenbank Main-Spessart. Der Weltladen Pamoja spendete Produkte. Dekan Roth dankte besonders Bernd Schubert, dem "inoffiziellen Hausmeister" des Ulmerhauses, der die behindertengerechte Rampe ins Café in Eigenleistung erstellte.

Öffnungszeit: Jeden Dienstag von 14 bis 17 Uhr (außer an Feiertagen).

 
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