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Karlstadt
Neues meditatives Bild von Josef Geißler in St. Andreas
Vordergründig ein modernes Marienbild führt das von dem Künstler Josef Geißler (rechts) geschaffene Werk auch hinein in das Leiden Jesu am Kreuz und verweist hoffnungsvoll auf die Auferstehung. Das Bild ist in der Kirche St. Andreas in Karlstadt ausgestellt. Pfarrer Simon Mayer (links) hat zu dem Gemälde eine meditative Bildbetrachtung erstellt.
Foto: Josef Riedmann | Vordergründig ein modernes Marienbild führt das von dem Künstler Josef Geißler (rechts) geschaffene Werk auch hinein in das Leiden Jesu am Kreuz und verweist hoffnungsvoll auf die Auferstehung.
Josef Riedmann
 |  aktualisiert: 20.04.2022 02:26 Uhr

Bereits seit 25. März, dem Tag Mariä Verkündigung, ist ein Marienbild, geschaffen von dem Karlstadter Kirchenmaler und Künstler Josef Geißler, in der Kirche St. Andreas ausgestellt. Das Bild der schwangeren Maria führt gleichzeitig in eine tiefere Dimension – Maria und ihr Sohn Jesus können danach nur vom Kreuz her verstanden werden. Damit verweist das Marienbild auch auf den Kreuzestod und Jesu Auferstehung.

Den Titel "Ich wünsch dir Leben!" hat der Künstler Josef Geißler seinem Bild gegeben. Eine tiefgründige Bildbetrachtung hierzu hat Pfarrer Simon Mayer verfasst. Der Wunsch wohl einer jeden Mutter, die ein Kind unter dem Herzen trägt, sei "Ich wünsch dir Leben ohne Leiden", führt Pfarrer Mayer aus. Auch wenn dieser Wunsch an sich nicht falsch sei, so unrealistisch bleibe er in dieser letztlich doch gebrochenen Welt. Auch die schwangere Maria wird diesen Wunsch in sich getragen haben. Wie unrealistisch er ist, werde deutlich aus dem Kreuz, das hinter ihr im Dunkel der Zukunft auftaucht. Es ist das konkrete Leid, das Jesus, ihr werdendes Kind, in seinem kurzen irdischen Leben treffen wird.

Auf dem Bild sind hinter Maria die Umrisse des Gekreuzigten zu erkennen. Sie hält die Leidenswerkzeuge in ihren Händen, in der Rechten die Lanze, in der Linken drei Nägel der Kreuzigung. Aus den Nägeln wachsen Blütenknospen, um die Spitze des Speeres schlingt sich eine aufkeimende Pflanze - Zeichen des Leidens werden zu Rankhilfen des Lebens. Die ausgebreiteten Arme des Gekreuzigten gehen über in einen leicht verborgenen Kranz, die Dornenkrone oder doch schon der Siegeskranz des Auferstandenen? Die Gesichter mit hoffnungsvoller Miene am linken Bildrand zeigen, dass aus dem Leiden und dem Tod Jesu am Kreuz neue Zukunft wird für den Menschen an sich.

Zum zweiten Mal zeigt Josef Geißler in der österlichen Zeit ein modernes Bild mit einer vielschichtigen Aussage in St. Andreas. Das Marienbild steht auf einer Staffelei rechts von der Altarinsel vor der Taufkapelle. Die meditative Bildbetrachtung von Pfarrer Mayer liegt dort aus. Bis Ende des Marienmonats Mai wird das Kunstwerk noch zu sehen sein.

 
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