Das neue Zentralklinikum Main-Spessart, das in Lohr gebaut werden soll, hat nach Berechnungen des Planungsbüros Rieker (Schwaikheim) einen Gesamtwärmebedarf von 3,1 Millionen Kilowattstunden im Jahr und einen Kühlenergiebedarf von 1,6 Millionen Kilowattstunden.
In seiner Sitzung am Montag hatte der Werkausschuss des Eigenbetriebs Klinikum die Wahl zwischen fünf Wärmeversorgungskonzepten. Das Gremium folgte dem Vorschlag des Planungsbüros Rieker und sprach sich für die mit 510 000 Euro teuerste Variante mit Biomassekessel, Blockheizkraftwerk, Wärmepumpe mit Betonkernaktivierung, Kompressionskältemaschine und Absorptionskältemaschine aus. Die endgültige Entscheidung darüber muss der Kreistag treffen.
Bebauungsplan demnächst im Stadtrat
Laut Peter Christa vom Projektentwicklungsbüro Wasner (Bad Griesbach) wird aktuell die Kostenschätzung für den Klinikumsneubau erstellt. In Kürze soll seinen Worten nach mit der Entwurfsplanung und der Kostenberechnung begonnen werden. Die Abgabe des Förderantrags bei der Regierung von Unterfranken sei im Februar 2020 vorgesehen, ebenfalls 2020 solle mit der Erschließung des Baugrundstücks in Lohr begonnen werden. Voraussichtlich Ende Oktober dieses Jahres werde der Lohrer Stadtrat den Klinikumsbebauungsplan als Satzung beschließen, und diesem damit Rechtskraft verleihen.
Der Werkausschuss befasste sich noch mit folgenden weiteren Themen:
- Einstimmig beschloss das Gremium, wie von Linus Hofrichter (Architekturbüro Sander/Hofrichter) empfohlen, für den Klinikumsneubau kein Nachhaltigkeitszertifikat für Gebäude anzustreben. Stattdessen sollen sich die Planungen eng an der "Leitlinie nachhaltiges Bauen" des Landkreises und damit am Passivhausstandard orientieren; vorgesehen ist demnach ein möglichst hoher Anteil erneuerbarer Energien bei der Energieversorgung des Gebäudes.
- Ebenfalls einstimmig fiel der Beschluss, dass die Geotechnik GmbH & Co. KG (Würzburg) zum Angebotspreis von rund 82 000 Euro die Baugrunduntersuchung und Erstellung eines geotechnischen Gutachtens für den Klinikumsneubau übernehmen soll.
- Einstimmig beschlossen wurde auch, dem Kreistag zu empfehlen, dass der Eigenbetrieb Klinikum der Genossenschaft "Kommunale Altenhilfe Bayern" beitreten soll. Dabei handelt es sich um einen freiwilligen Zusammenschluss bayerischer kommunaler Altenhilfeeinrichtungen mit dem Ziel, die Gestaltungsmöglichkeiten der Kommunen bei der Altenpflege im Interesse einer optimalen Daseinsvorsorge zu erhalten und zu erweitern.
- Einstimmig entschied das Gremium, für Betreuung und Unterhalt der Drucker im Klinikum Main-Spessart einen Fünf-Jahres-Leasingvertrag mit der Würzburger Firma J.A. Hofmann zum Preis von knapp 44 000 Euro brutto abzuschließen.