Den Beginn eines neuen Jahres nutzen viele Menschen, um in ihrem eigenen Leben bestimmte Dinge zu ändern. Das kann im privaten Bereich ebenso sein wie im Beruf. Wir haben sieben Menschen aus dem Landkreis Main-Spessart nach ihren persönlichen Erwartungen und Wünschen für 2024 gefragt.
1. Dennis Imhof, Geschäftsführer bei Imhof Privathotels, Langenprozelten
"In beruflicher Hinsicht wünsche ich mir mehr Beständigkeit und gegenseitiges Vertrauen", sagt Dennis Imhof, Geschäftsführer bei Imhof Privathotels mit Sitz in Langenprozelten. Die Gastronomie habe es in den letzten Jahren durch Lockdowns, Fachkräftemangel und Inflation nicht leicht gehabt. "Ich hoffe, dass wir uns künftig weniger um politische Probleme kümmern müssen und den Fokus wieder auf unser Kerngeschäft legen können: gemeinsam mit unserem tollen Team unsere Gästen glücklich zu machen", so Imhof.
In seinem privaten Leben wünsche er sich vor allem mehr Zeit. "Zeit, die ich in unsere frisch gebackene Familie investieren möchte, da meine Frau und ich im Februar Nachwuchs bekommen – mein wichtigstes Projekt 2024."
2. Susanne Rinno, Leiterin der Gustav-Woehrnitz-Mittelschule in Lohr
Susanne Rinno, Leiterin der Gustav-Woehrnitz-Mittelschule in Lohr, sagt: "Ich wünsche mir, dass alle Kinder und Jugendlichen eine gleichberechtigte Chance auf Teilhabe am Bildungssystem haben. Ein Wunsch, der 2024 eigentlich in Deutschland schon lange erfüllt sein sollte." Es sei traurig und beschämend zugleich, dass 2023 in Deutschland immer noch teilweise die soziale Herkunft oder das Engagement von Eltern über Bildungserfolge von Heranwachsenden entscheiden. Für das neue Jahr nehme sie sich persönlich vor, dass die positiven Gedanken immer die negativen Gedanken überwiegen.
3. Florian Schüßler, Geschäftsführer des Caritasverbands für den Landkreis Main-Spessart
"Für das Jahr 2024 wünsche mir, dass sich der Arbeits- und Fachkräftemangel in den sozialen Berufen, vor allem im Bereich der Pflege und in der Kinderbetreuung- und Erziehung, deutlich verbessert", sagt Florian Schüßler, Geschäftsführer des Caritasverbands für den Landkreis Main-Spessart. "Ich hoffe, dass mehr Menschen diese wichtigen, spannenden und sinnstiftenden Berufe neu oder wiederentdecken und die Berufe auch die nötige gesellschaftliche Wertschätzung erhalten." Weiterhin wünsche er sich, dass sich die Belastungen für die Gesellschaft, vor allem für Familien, reduzieren. "Für uns alle wünsche ich mir, dass die Welt wieder zur Ruhe findet und Frieden einkehrt."
4. Tina Ehrenfeld, Leiterin des Kinderhauses "Zur Heiligen Familie" in Karlstadt
Tina Ehrenfeld, Leiterin des Kinderhauses "Zur Heiligen Familie" in Karlstadt, sagt: "Für 2024 wünsche ich mir, wie so viele andere Menschen auch, Frieden für die Welt." In ihrer täglichen Arbeit mit den Familien und den ihr anvertrauten Kindern könne sie mehr und mehr spüren, wie wichtig ihr Tun im Kinderhaus "Zur Heiligen Familie" sei. "Wir legen in den Kindertagesstätten den Grundstein der Kinder für ihr Leben zu so vielen wichtigen Themen wie Bildung, Empathie, Offenheit, Partizipation, Prävention, Religion und vielem mehr", sagt Ehrenfeld.
Noch immer fehle es an der politischen und gesellschaftlichen Wertschätzung, Anerkennung, guter Bezahlung und an Maßnahmen, um junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern. "Für meine Familie wünsche ich mir vor allem Gesundheit und dass unsere beiden großartigen Jungs gut ihren eigenen Weg in dieser schwierigen Zeit gehen können."
5. Benedikt Sendelbach, Vater einer rund drei Monate alten Tochter aus Urspringen
"Ich wünsche mir für meine Familie und mich Gesundheit. Denn das ist das wichtigste Gut", sagt Benedikt Sendelbach. Für seine drei Monate alte Tochter Pia erhofft er sich, dass sie eine unbeschwerte Kindheit erlebt, so wie er sie auch hatte. "Sie soll ohne Sorgen und Probleme aufwachsen, und einfach möglichst lange Kind sein dürfen", so Sendelbach. "Meine Frau und ich wollen ihr eine stabile Bindung und ein sicheres Nest bieten, von dem aus sie die Welt erkunden kann, aber auch immer wieder zurückkehrt und sich wohlfühlt. Pia soll in einer Gesellschaft aufwachsen, in der die Menschen aufeinander achtgeben, anstatt dass jeder immer nur an sich denkt."
6. Inna Yakymenko stammt aus der Ukraine und wohnt in Rieneck
Die Ukrainerin Inna Yakymenko wohnt seit 2016 in Deutschland. Sie sagt: "Ich möchte zuversichtlich in die Zukunft blicken, sowohl für mich persönlich als auch für die ganze Welt." Sie hoffe darauf, dass eine Lösung gefunden werde, die den Konflikt in ihrem Heimatland beendet. Yakymenko wünscht sich, dass die Menschen verstehen, dass wir alle gleich sind und dass auf der Erde genug Platz ist, so dass alle friedlich nebeneinander leben können.
7. Reinhard Wolz aus Marienbrunn ist Kreisobmann des Bauernverbands in Main-Spessart
"Ich hoffe, dass die Politik die Anliegen und Proteste der Landwirte ernst nimmt, anstatt weiterhin zuzuschauen, wie das Bauernsterben weitergeht", sagt Reinhard Wolz aus Marienbrunn. Er ist Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbands in Main-Spessart.
Er ruft dazu auf, sich weniger mit sich selbst zu beschäftigen und nicht nur an sich zu denken. "Wir vergessen dabei oft, wie viel Leid andere zu ertragen haben, die in den Kriegen alles verloren haben, die verwundet sind, sich um Angehörige sorgen und Zukunftsängste haben." Er wünscht sich, dass die Kriege beendet werden und jeder seinen Teil dazu beiträgt, den Klimawandel aufzuhalten.
Privat wünsche er sich Gesundheit für seine Familie und alle, die ihm nahestehen. Seit der Corona-Krise habe das noch einmal an Bedeutung gewonnen, so Wolz. Die Kirche liege ihm besonders am Herzen. Er hoffe, dass die Menschen den Glauben wieder mehr zu schätzen wissen und sich dort Kraft holen, um den Alltag zu bewältigen.