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BISCHBRUNN
Neuer Pächter für das Forsthaus „Sylvan“ gesucht
Heike Wolf (Zweite von links) und ihr Mann Paul Wolf inmitten einer fröhlichen Runde am Kachelofen der Gaststube.
Foto: Ernst Dürr | Heike Wolf (Zweite von links) und ihr Mann Paul Wolf inmitten einer fröhlichen Runde am Kachelofen der Gaststube.
Ernst Dürr
 |  aktualisiert: 27.04.2023 04:17 Uhr

Die Sektion Main-Spessart des Deutschen Alpenvereins (DAV) sucht ab 1. Dezember einen neuen Pächter für die Waldgaststätte Forsthaus Sylvan im malerischen Weihersgrund. Die jetzigen Wirtsleute, Heike und Paul Wolf, haben ihren Vertrag nach zehn Jahren nicht mehr verlängert.

Mit der Neueröffnung nach Renovierung Ende November 2007 hatte das Kredenbacher Ehepaar die Gaststätte übernommen. „Wir blicken auf zehn Jahre sehr gute Zusammenarbeit mit dem Team vom DAV zurück“, betont Heike Wolf. Aus gesundheitlichen Gründen hätten sie den Vertrag nicht verlängert, bestätigt sie im Gespräch mit der Redaktion. Bis Ende November würden sie die Gaststätte aber „ganz normal“ weiterbetreiben.

Das Haus hat einen guten Ruf

Der Alpenverein sehe das Engagement der Wirtsleute über fast ein Jahrzehnt hinweg positiv und sei ihnen dankbar, versichert deren zweiter Sektionsvorsitzender Michael Schech, der im DAV-Vorstand für den Sylvan zuständig ist: „Die Wolfs haben das gut gemacht, die Gaststätte wieder hochgebracht und für einen guten Ruf des Hauses gesorgt. Wir waren und sind mit ihrer Arbeit zufrieden.“ Da Pächterpaar habe den DAV auch sehr frühzeitig über seine Entscheidung informiert. Über die konkreten Gründe sei jedoch Stillschweigen vereinbart worden.

Soll Wandergaststätte bleiben

Beim Alpenverein richtet man sich jetzt natürlich auf die Zeit nach dem 30. November ein. Vor kurzem wurden in den beiden regionalen Tageszeitungen Anzeigen geschaltet, um einen neuen Pächter zu suchen. „Der Sylvan soll wie bisher weiter als einfache Wandergaststätte betrieben werden“, so Sektionsvorsitzende Katja Manger gegenüber der Redaktion. Dies sei auch mit dem Eigentümer, dem Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg abgestimmt.

Dabei wünsche man sich als DAV mit dem Pächterwechsel einen noch deutlicheren Bezug des Sylvans zum Alpenverein. Beispielsweise soll das DAV-Logo künftig am Gasthaus und auf allen Hinweisschildern und Prospekten mit angebracht werden. Damit soll die Verknüpfung zum Alpenverein der Bevölkerung überall deutlich werden.

„Heute weiß ja kaum einer, dass es die Gaststätte nur deswegen noch gibt, weil sich der Alpenverein dafür stark macht“, bedauert Manger. Sie will die Verbindung zur Sektion, die mit dem Bund Naturschutz und dem TSV Lohr zu den drei größten Vereinen im Landkreis Main-Spessart gehört, künftig deutlicher machen.

Wünschenswert wäre für den DAV ein nahtloser Übergang schon zum 1. Dezember. Der neue Pächter wird in der „Idylle im Spessart“, wie der Sylvan in einem Prospekt treffend genannt wird, eine lange Wirtshaus-Tradition fortführen. Diese begann nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Familie Väth aus Oberndorf und wurde ab 1983 über 20 Jahre von der Familie Krebs aus Bischbrunn fortgesetzt. Der Sylvan ist eine gern besuchte Anlaufstelle für Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer und genießt bei den Besuchern teilweise einen gewissen Kultstatus.

Nur zu Fuß erreichbar

Geöffnet ist das Gasthaus aktuell an fünf Tagen in der Woche, Mittwoch bis Sonntag und zusätzlich an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Genau wie das mitten im Löwensteiner Park gelegene Forsthaus Karlshöhe ist der Sylvan nur zu Fuß erreichbar, denn die Wege sind für Kraftfahrzeuge gesperrt. Erwandert werden kann er entweder über das Schleifthor von Steinmark oder dem Wachengrund her oder aber von den Forsthäusern Karlshöhe und Neubau. Viele Besucher nutzen auch die Wanderwege ab Straßlücke oder dem Torhaus Aurora an der früheren Bundesstraße 8.

Der Sylvan ist wie Schleifthor im Heinrichsgrund und Faun im Wachengrund ein ehemaliges Torhaus zum Fürstlich-Löwensteinschen Park. Ein erstes Vorgängergebäude wurde ab 1818 im Zuge der Errichtung des Parkzauns erbaut.

Im Besitz des Fürstenhauses

Gern griff die Fürstenfamilie damals bei der Namensfindung der neuen Torhäuser auf die Antike zurück, so auch bei Aurora, Diana und Faun. Silvanus, der Pate des Sylvan, ist der römische Gott des Waldes. Heute hat das Fürstenhaus Löwenstein-Wertheim-Rosenberg die Sylvan-Gaststätte an den Deutschen Alpenverein, Sektion Main-Spessart, verpachtet, der es wiederum an die jeweiligen Wirtsleute weiter verpachtet.

Gleich nebenan betreibt der Alpenverein seit 1974 zusätzlich die Sylvan-Hütte, ein Gebäude für Selbstversorger. So erhält der Wanderer im einsamen Tal nicht nur Speis und Trank, sondern auch Herberge. Die einfachen Übernachtungsmöglichkeiten sind vor allem für Alpenvereinsmitglieder gedacht, doch wenn es die Belegung zulässt, sind auch Gäste willkommen.

Infos unter www.forsthaus-sylvan.com oder unter dav-main-spessart.de

Der Alpenverein sucht einen neuen Pächter für die Sylvanhütte des DAV Main-Spessart im Heinrichsgrund bei Bischbrunn.
Foto: DAV | Der Alpenverein sucht einen neuen Pächter für die Sylvanhütte des DAV Main-Spessart im Heinrichsgrund bei Bischbrunn.
 
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  • R. D.
    Gesundheitliche Gründe oder vielleicht doch zu wenige Gäste?
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