
Mächtig schallte die Musik des Posaunenchors Michelrieth unter der Leitung von Peter Freudenberger, als der neue Michelriether Pfarrer Bernd Töpfer am Sonntag in die Michaelskirche einzog, wo er in seinen Dienst eingeführt wurde. Er besetzt jeweils eine halbe Pfarrstelle in Michelrieth und in Hasloch. Töpfer wohnt gemeinsam mit seiner Frau Ute, einer Religionslehrerin, in Marktheidenfeld. Der neue Seelsorger für die Grafschaftsgemeinden ist 61 Jahre alt, im Raum Kitzingen aufgewachsen und hat mit seiner Frau vier erwachsene Kinder. Nach dem Theologiestudium war er Seelsorger in Erlangen und Feuchtwangen, danach von 1997 bis 2021 Pfarrer in Marktheidenfeld. Nach wenigen Jahren als Direktor des Windsbacher Knabenchores kam er jetzt zurück.
Der Haslocher Pfarrer und Vakanzvertreter in Michelrieth, Kurt Hyn, begrüßte die Besucher. Er verlas die Übertragungsurkunde des Landesbischofs und überreichte sie Töpfer. Auch Töpfers Amtskollegin aus Kreuzwertheim, Pfarrerin Stefanie Wegner, hieß ihn willkommen. Für Rudi Rupp, den Dekan des Dekanatsbezirks Aschaffenburg, war es "ein Tag großer Freude", Töpfer in sein neues Amt einzuführen. "Du bist genau der Richtige hier. Du kennst die Mentalität und bist in der Grafschaft fast zu Hause", lobte er ihn.
Axel Eitel, Vertrauensmann des Kirchenvorstands Michelrieth, war froh, dass drei Jahre Vakanz zu Ende gingen. Er dankte Hyn und Töpfers Vorgänger Reinhold Völler, der auch nach seinem Eintritt in den Ruhestand weiter viele Aufgaben in Michelrieth übernommen hatte. Im Namen der Kirchenvorstände begrüßte er Töpfer. Auch weitere Vertreterinnen und Vertreter der Kirchengemeinden segneten den neuen Pfarrer.
Evangelium und die Ökumene
Main-Spessart-Landrätin Sabine Sitter fand es erfreulich, dass Töpfer den Weg zurück in den Landkreis gefunden hatte. Auch Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm, der für die Bürgermeister der politischen Gemeinden im Einzugsbereich sprach, hieß Töpfer gerne willkommen. Alexander Eckert, katholischer Pfarrer in Esselbach, freute sich darauf, gemeinsam mit ihm das Evangelium und die Ökumene zu leben.
Seine erste Predigt auf der Michelriether Kanzel widmete Pfarrer Töpfer dem "kürzesten fränkischen Gebet": "Lieber Gott, wässt scho." Darin gehe es um das notwendige Vertrauen, dass Gott unsere Sorgen kenne und wir sie nicht allein bewältigen müssen. Am Ende des Gottesdienstes versprach er: "Ich bin sehr motiviert und freue mich, wieder als Gemeindepfarrer tätig zu sein."
Neben dem Posaunenchor beteiligte sich auch der Kirchenchor Michelrieth unter Leitung von Petra Röhrig an der musikalischen Gestaltung der Veranstaltung. Beim anschließenden Empfang im Bürgerhaus gab es Gelegenheit für persönliche Gespräche.